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Landeshauptstadt: Möbel-Supermarkt auf Drewitz-Brache

Linkspartei.PDS stellte Investoren vor / Einrichtungshaus mit 700 Stellplätzen für 30 Millionen Euro

Am Stern – Wenn es nach den Wünschen des Familienunternehmens Porta-Möbel ginge, könnte schon im August nächsten Jahres auf der Brache an der Straße zum Kirchsteigfeld ein Einrichtungshaus stehen. Gestern stellte die Linkspartei.PDS die potenziellen Investoren auf ihrer Veranstaltung „Rathausreport live“ im Bürgerhaus Sternzeichen vor.

Auf dem Gelände von der Größe des benachbarten Stern-Centers ist danach ein zweischenkliger Gebäudekomplex mit einem Parkplatz für 600 bis 700 Fahrzeuge vorgesehen. Wie Porta-Geschäftsführer Kurt Jox anhand von Bildern darstellte, handele es sich bei dem Bauwerk um die Kopie eines Einrichtungshauses, welches das Unternehmen im vergangenen Jahr in Aachen eröffnet habe. Es ist eine Kombination zweier Handels-Einrichtungen: Porta-Möbel und Möbel-Boss. Letzterer, ein Discounter, ist bereits auf dem Industriegelände Süd in Potsdam vertreten und werde laut Jox bis 2012 dort bestehen bleiben. Dann laufe der Mietvertrag aus.

Eigentümer des Familienunternehmens Porta, das bereits zwanzig Einrichtungshäuser in Deutschland betreibt, sind Achim Fahrenkamp und Birgit Gärtner. „Wir sind kein Design-orientierter Laden, sondern bieten was für alle“, sagte Gärtner und beschrieb ein vollständiges Sortiment von Baby- und Jugendeinrichtungen über Polstermöbel und „Waschabteilung“ bis zu Kücheneinrichtungen.

Wie Geschäftsführer Jox darstellte, wolle das Unternehmen mit der auf 30 Millionen Euro bezifferten Investition 250 Arbeitsplätze schaffen, davon 97 bis 98 Prozent für Menschen aus der Region, und eine große Zahl von Langzeitarbeitslosen einstellen. Sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte sowie Auszubildende gehörten zum Personalbestand. Auf Nachfragen erläuterten die Unternehmer, dass sie bei der Bezahlung zwar nicht an Tarife gebunden seien, jedoch auf „Westniveau“ entlohnen würden. Darüber hinaus heben sie ihr soziales Engagement bei der Unterstützung von Kindergärten, Diakonie-Einrichtungen und Frauenhäusern hervor.

Von den Anwesenden beim „Rathausreport live“ kam überwiegend Zustimmung zu dem Vorhaben, für welches die Investoren einen ehrgeizigen Zeitplan mit erstem Spatenstich noch in diesem Jahr verfolgen. Die Linkspartei.PDS-Stadtverordnete Brigitte Oldenburg sprach von einer „Bereicherung für die Stadt“.

Vereinzelte Bedenken gab es zum architektonischen Äußeren und zur Größe der Gebäude, die etwa die Bauhöhe des Stern-Centers haben. Birgit Gärtner versicherte jedoch: „Wir wollen keinen monströsen Klotz hinstellen, der nicht in die Landschaft passt.“ Sie führte ins Feld, dass das vergleichbare Einrichtungshaus in Aachen sowohl vom dortigen Oberbürgermeister als auch von den Bürgern als ästhetisch empfunden werde. Jox berichtete auf Nachfrage, dass das Genehmigungsverfahren in Aachen von der Antragstellung bis zum Baubeginn „zwei bis drei Jahre“ gedauert habe. In Potsdam wäre demnach mit einer Eröffnung frühestens Anfang 2011 zu rechnen.

„Wir stehen ganz am Anfang“, bemerkt Linkspartei-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Aufgrund der Zustimmung, die aus dem Kreise der Stern-Bewohner geäußert worden sei, werde seine Fraktion nun „aktiv werden“. Ob das in einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung mündet, ließ er offen. Für das betreffende Gebiet ist seit Januar dieses Jahres ein Bebauungsplanverfahren anhängig. Danach solle eine Verbindung zwischen Dorf Drewitz und Stern entstehen. Zunächst müsste daher geprüft werden, ob das Einrichtungshaus-Projekt mit den Zielstellungen des Bebauungsplanes in Einklang zu bringen ist.

Günter Schenke

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