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Zur Premiere der „Potsdam Now“ im Januar war das israelische Label „Frau Blau“ vertreten.

© Hirschberger/dpa

Modemesse "Potsdam Now": Tragbare Mode und verrückte Sachen

Die Modemesse "Potsdam Now" geht in die zweite Runde: Anfang Juli präsentieren sich erneut internationale und regionale Designer in der Schinkelhalle. Was die Besucher dieses Mal erwartet.

Potsdam - Mediterranes Lebensgefühl und Mode aus Portugal, königliches Flair aus Schweden, Haute Couture aus Mailand, ein finnischer Designer, der mit den Geschlechterrollen spielt, und sorbisch inspirierte Mode – mit dieser Mischung will die zweite Auflage der Modemesse „Potsdam Now“ demnächst Modebegeisterte in die Schinkelhalle locken. Wie schon bei der Premiere im Januar findet die Messe im Rahmen der Berliner Fashion Week statt. An drei Abenden vom 6. bis 8. Juli erwarten das Publikum jeweils ab 18 Uhr Modenschauen und ein Begleitprogramm unter anderem mit Konzerten, wie Veranstalter Karl-Rainer von der Ahé am Mittwoch vor Journalisten sagte.

Partnerland ist diesmal Portugal. Von dort werden mit Hugo Costa, Daniela Barros und Susana Bettencourt nicht nur drei renommierte Modeschöpfer erwartet, sondern auch eine Präsentation des Branchenverbandes „Portugal Fashion“, wie Pedro Macedo Leão, Wirtschafts- und Handelsrat der Botschaft von Portugal, erklärte. Man erhoffe sich von der Teilnahme in Potsdam, dass Portugal als Modeland bekannter werde. Zur „Potsdam Now“ werde es unter anderem einen Showroom geben, bei dem Händler die Mode bestellen und Kontakte knüpfen können, fügte Carlos Carepa Figueiras von der staatlichen Handelsagentur Aicep hinzu: „Wir wollen nicht nur Mode zeigen, sondern Business machen.“

48 Euro für einen Abend

Aus Stockholm ist Lars Wallin, der unter anderem für die schwedische Königsfamilie schneidert, dabei, aus der italienischen Modemetropole Mailand kommt Francesco Scognamiglio, der Stars wie Rihanna und Gwen Stefani einkleidet, aus Finnland Antti Asplund, der bereits im Januar zu Gast in Potsdam war. Auch Modeschöpfer aus Potsdam und der Region sind wieder mit dabei: Carolina Simm und Marco Marcu sowie das Hutatelier Maliné präsentieren sich auf dem Laufsteg, Sarah Gwiszsz aus Lübbenau zeigt ihre sorbisch inspirierte Mode. Es werde jeden Tag eine Mischung aus großen und weniger bekannten Namen geben, aus „tragbarer Mode und völlig verrückten Sachen“, sagte Veranstalter von der Ahé.

Die Modemesse richte sich teils an Branchenvertreter und Modejournalisten, für die die Hälfte der 500 Plätze reserviert ist, teils an modeinteressierte Potsdamer. Der Eintrittspreis beträgt wie im Januar 48 Euro für einen Abend.

Auch Geld aus der Stadtkasse

Geld für die exklusive Veranstaltung gibt es erneut auch aus der Stadtkasse: Hatte die Stadt den Zuschuss für die Premiere im Januar noch auf 17 000 Euro beziffert, hält sie sich jetzt jedoch bedeckt. Die Stadt finanziere die Logistik der Modemesse und habe dafür einen Vertrag mit der Schiffbauergasse Veranstaltungsservice GmbH (SBG) geschlossen, erklärte Stadtmarketing-Chefin Sigrid Sommer auf PNN-Nachfrage. Weder zur gezahlten Summe noch zur Größenordnung wollte sie sich äußern – mit Verweis auf einen möglichen Nachteil für die SBG bei anderen Vertragsverhandlungen.

Von der Veranstaltung verspreche man sich als Stadt einen Imagegewinn, „den wir so sonst nicht darstellen könnten“, sagte Sommer. Bereits die Premiere habe für ein großes Medienecho gesorgt. Die Modeveranstaltung trage auch zur Belebung des Standortes Schiffbauergasse bei, sagte Birgit-Katherine Seemann, die Fachbereichsleiterin Kultur und Museum. Das bestätigte Rico Heidler von der SBG: Durch die Modemesse im Januar sei ein neues Publikum auf die Schinkelhalle aufmerksam geworden. So habe es etwa eine Handvoll Anfragen für Hochzeiten gegeben, von denen zwei nun umgesetzt würden: „Die Schinkelhalle wirkt im festlichen Gewand noch einmal ganz anders.“

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