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Platzhirsch. Mit 450 E-Scootern ist der Anbieter Tier in Potsdam vertreten.

© A. Klaer

Mobilität in Potsdam: Mehr als 650 E-Roller für diese Saison

In Potsdam sind dieses Jahr zwei Anbieter für E-Roller aktiv. Die Stadtverordneten debattieren, ob es dafür schärfere Regeln geben sollte

Potsdam - In diesem Sommer stellt der Anbieter Tier erneut rund 450 E-Roller in Potsdam zur Ausleihe bereit. „Wir können uns auch sehr gut vorstellen, entsprechend der steigenden Nachfrage unsere Flotte schrittweise zu vergrößern“, erklärte Unternehmensvertreter Mabon Hein in einer Mitteilung vom Dienstag.

Allerdings ist die Firma nicht allein am Markt. Im Umweltausschuss stellte zuletzt auch der Konkurrent Bolt, der auch schon im benachbarten Berlin ansässig ist, seine Pläne für Potsdam vor. Demnach werden ab sofort bis zu 200 E-Scooter zusätzlich im Potsdamer Straßenraum zur Verfügung stehen, gerade in der Innenstadt, in Babelsberg und im Bornstedter Feld. Das bestätigte auch eine Unternehmenssprecherin den PNN.

Eine Satzung für die Roller?

Anlass für die Vorstellungsrunde sind auch aktuelle Überlegungen der Stadtpolitik, wie man gegen gegen wahllos auf Fuß- und Radwegen abgelegte oder abgestellte E-Roller vorgehen könnte. Konkret vorgeschlagen hatten SPD und Grüne eine sogenannte Mikromobilitätssatzung, was Sondernutzungsgebühren und Ordnungsgelder für Verstöße ermöglichen könnte. 

Eine erste Debatte im Ausschuss wurde zuletzt ohne Ergebnis vertagt. Die Stadtverwaltung regte dabei einen Runden Tisch zum Thema an. Bisher gibt es nur freiwillige Vereinbarungen mit den Anbietern – zum Beispiel umgestürzte Fahrzeuge „schnellstmöglich“ aufzustellen und die Roller verkehrssicher zu halten. 

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In der Sitzung sagte zum Beispiel der Anbieter Bolt zu, Bürger könnten falsch geparkte Fahrzeuge direkt an Bolt melden – per Internetseite, Telefon oder E-Mail. Man wolle auch einen Preisnachlass für das Abstellen in ausgewiesenen Parkzonen gewähren, also Kunden für die sachgemäße Benutzung der Roller belohnen. Zum Beispiel Behinderternvertreter betonen regelmäßig, liegende E-Roller könnten ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Hintergrund für die Schwierigkeiten beim Umgang mit den Rollern ist auch die Vorgeschichte: Mitte 2019 hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die E-Roller für Deutschland zugelassen, als erfolgreich gilt das sogenannte Freefloating-Modell: Die Anbieter verteilen ihre Fahrzeuge in der Stadt und verzichten auf feste Stationen, die Nutzer finden die Roller über eine Handy-App. Anbieter benötigen dafür bisher keine extra Genehmigung der Kommunen. In der Mitteilung von Tier hieß es, man sehe sich auch als umwelt- und klimafreundliche Alternativen zum eigenen Auto. 

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