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Die Stadtverordnetenversammlung am 6. März 2019 hatte über 150 Tagesordnungspunkte auf der Agenda.

© Andreas Klaer

Mittwoch, 6. März 2019: Das ist heute in Potsdam wichtig

Potsdam will auf Atomwaffen verzichten und sich auch für das Verbot ebensolcher einsetzen. Da können wir ganz entspannt die vielen Angebote heute wahrnehmen - und uns stundenlang ins Stadtparlament setzen.

Potsdam - Heute wird auf Höhe des Jägertors gedreht. Die ZDF-Krimi-Serie "Soko Potsdam" geht in die zweite Runde. Der Nachteil: In der Hegelallee und in der Lindenstraße gelten Halteverbote, Parkplätze werden knapp.

Potsdam und das Klima

Knapp wird es auch bei der Rettung des Klimas. Was können wir hier in Potsdam tun? Um (Punkt) 10.10 Uhr werden Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und der ehemalige Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, zusammen mit Schülern über Potsdams Strategien gegen die Erderwärmung diskutieren.

Die Veranstaltung findet in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum am Kanal statt. Der Eintritt ist frei. Keine Zeit? Kein Problem: Die Diskussion wird live im Radio übertragen.

Flohmarkt mit Kindersachen

Für heute Mittag hat die Katholische Kita St. Peter und Paul, Allee nach Sanssouci 8, einen Kinderflohmarkt organisiert. Es werden Kindersachen und Spielzeug angeboten. Die Standgebühr beträgt 5 Euro oder einen Kuchen, für Besucher ist der Eintritt frei. Anmeldung unter FVPeterundPaula@gmail.com. Beginn ist um 13 Uhr, bei Starkregen fällt der Flohmarkt aus.

Der Umgang mit dem „Tag von Potsdam“

Die Stiftung für den umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche veranstaltet heute eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zum sogenannten „Tag von Potsdam“. In dem Zusammenhang werde die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau (Linke), ihre Ansichten zu Antisemitismus, Rechtsradikalismus und neuem Nationalismus zur Diskussion stellen, teilte die Stiftung mit.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) wird an der Diskussionsveranstaltung in Potsdam teilnehmen.
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) wird an der Diskussionsveranstaltung in Potsdam teilnehmen.

© Thilo Rückeis

Die Debatte selbst moderiert Martin Sabrow, Chef des Potsdamer Zentrums für Zeithistorische Forschung. Es gehe um das Thema, „welche Fragen uns der ,Tag von Potsdam’ heute stellt“, so die Stiftung. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr in der Nagelkreuzkapelle an der Baustelle für den Turm der Garnisonkirche statt. Diese befindet sich in der Breiten Straße. Außerdem wird ein Video-Clip gezeigt, in dem der jüdische Schüler Wolfgang Schweitzer als Augenzeuge des „Tages von Potsdam“ von seinen Eindrücken berichtet. Doch bereits vor der Veranstaltung gab es Streit.

Am 21. März 1933 war die Garnisonkirche der Ort, an dem Reichspräsident Paul von Hindenburg dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand gereicht hatte. Dies wurde als Schulterschluss des kaisertreuen Deutschlands mit den Nationalsozialisten gewertet. Die Stiftung will im neuen Turm der Garnisonkirche hingegen den Geist der Versöhnung und des Friedens pflegen.

Kursbeginn zum Fatiguesyndrom

Die Brandenburgische Krebsgesellschaft bietet ab heute den Kurs "Krebs und Erschöpfung" an. Die 14-tägige Veranstaltung richtet sich an alle, die unter dem tumorbedingten Fatiguesyndrom, das heißt unter extremer Erschöpfung, leiden. Das betrifft zwischen 30 und 50 Prozent aller Krebspatienten - während und auch noch lange nach der Therapie, so die Krebsgesellschaft.

Teilnehmer des Kurses werden an acht Veranstaltungstagen in kleinen Gruppen lernen, besser mit dieser Belastung umzugehen. Ziel sei es, dass die Betroffenen ihren individuellen Weg aus der eigenen Krise finden. 

Beginn ist um 16 Uhr in der Charlottenstraße 57. Anmeldung unter mail@krebsgesellschaft-brandenburg.de oder telefonisch unter 0331 / 86 48 06.

Eine Frau im Berliner Bildungsbürgertum

Marie Bruns-Bode lebte während einer ereignisreichen, von Umbrüchen geprägten Zeit: Geboren 1885 als Tochter des Museumsdirektors Wilhelm von Bode, wuchs sie im Berliner Bildungsbürgertum zu Kaisers Zeiten auf, lehrte dessen Tochter, erlebte später den Ersten und den Zweiten Weltkrieg - und führte fleißig Tagebuch.

Der Literatur- und Kunsthistoriker Rainer Noltenius stellt heute das Buch und Marie Bruns-Bode im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte vor. Der Eintritt kostet 5 Euro.

50:50... und dann?

Vor rund 100 Jahren trat Marie Juchacz ans Rednerpult vor dem deutschen Parlament - als erste Frau.

Seitdem hat sich einiges getan. Aber auch genug? Nein. Frauen sind in politischen Gremien noch immer unterrepräsentiert. Beispielsweise machen Frauen derzeit nur knapp 38 Prozent der Abgeordneten im brandenburgischen Landtag aus. Das wird sich vermutlich ändern, denn in Brandenburg wurde gerade das Parité-Gesetz verabschiedet. Überhaupt rufen viele laut nach Parität? Pari...was? Was es genau mit dieser Parität auf sich hat, was sich dadurch im politischen Alltag ändern könnte und warum es verfassungsrechtliche Bedenken dagegen gibt, wird alles Thema bei der heutigen Debatte bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung in der Heinrich-Mann-Allee sein. Einfach vorbeikommen - keine Anmeldung, kein Eintritt.

Lesemarathon in der Bibliothek

Um 19 Uhr werden im Veranstaltungssaal der Stadt- und Landesbibliothek am Kanal ausgewählte Passagen aus einem historischen Roman aus dem siebzehnten Jahrhundert gelesen: Christian Ballhaus, Klaus Büstrin, Giovanna Forni, Karen Schneeweiß-Voigt, Carsten Wist, Marcus Löwer und Mathias Iffert nehmen sich "I Promessi Sposi" – auf Deutsch: "Die Brautleute" – vor.

Der Eintritt ist freiwillig.

Deborah Feldmann im Waschhaus

Gelesen wird heute auch in der Schiffbauergasse: Die US-amerikanische Autorin Deborah Feldmann liest heute im Waschhaus. Feldmann wuchs in einer streng orthodoxen, chassidischen Gemeinde in Williamsburg, New York, auf. Ihr Leben war bestimmt von strikten Glaubensgrundsätzen, die rigoros befolgt werden mussten. Sie wurde mit einem älteren, fast unbekannten Mann zwangsverheiratet. Sie flüchtete nach Deutschland, dem Land, aus dem ihre Großmutter einst vor der Verfolgung der Nationalsozialisten geflohen war. In ihren Büchern „Unorthodox“ und „Überbitten“ erzählt Deborah Feldman ihre Geschichte.

» Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Anmeldung unter www.waschhaus.de.

Krach in der Schiffbauergasse

Heute mal wieder richtig auf die Pauke hauen? Kein Problem! Einfach um 20.30 Uhr ins Waschhaus kommen. Im Drum Klub liegen "hunderte Trommeln und Tausende Stöcke" bereit. Hier kann man sich mal so richtig austoben und unter Anleitung von N.U. Unruh (Einstürzende Neubauten) und Lars Neugebauer "die Mauern des Waschhauses ins Wanken" bringen. Bämm! Einlass ist um 20 Uhr, Karten an der Abendkasse koten 15 Euro.

Das kann dauern

Heute ab 15 Uhr tagt das Stadtparlament im Rathaus an der Friedrich-Ebert-Straße. Und wir sagen es gleich: Es ist gutes Sitzfleisch gefragt: Es stehen über 150 Tagesordnungspunkte auf der Agenda. Uff... Da macht sicher der eine oder andere mal ne Raucherpause. Draußen. Aber nicht an der Haltestelle. Oder darf man doch? Wie war da jetzt noch mal der Stand der Dinge? Hans-Jürgen Scharfenberg fragt heute mal nach. Wir schicken jedenfalls nur Nichtraucher zur Sitzung, die bekommen alles mit. Auch, dass Oberbürgermeister Mike Schubert in der Sitzungspause "in seiner Eigenschaft als Bürgermeister für den Frieden (Mayors for Peace) den ICAN-Appell für eine atomwaffenfreie Welt" unterschreibt.

» Was sonst noch wichtig wird: Hier eine Auswahl der langen, langen Agenda.

Zum Schluss das Wetter

Wir tippen heute mal auf ein Aprilwetter - von allem etwas dabei. Auch richtig kalt wird es nicht.

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