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Um Wildkräuter wie den "Berliner Bärlauch" geht es beim "Mitmach-Mittwoch" in Drewitz.

© Andreas Klaer

Mittwoch, 4. März 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute erwarten wir eine Premiere für die Stadtverordneten, frauenpolitische Utopien und Neues vom Stadtkanal. Fürs Abendessen sammeln wir Wildkräuter.

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Potsdam - Es ist der 4. März 2040. Wie sieht es in Potsdam aus? Was bewegt die Stadt und das Land Brandenburg? Und vor allem: Wie geht es den Frauen? Mit einem Blick weit nach vorne wird am heutigen Mittwoch ab 10 Uhr im Treffpunkt Freizeit die 30. Brandenburger Frauenwoche eröffnet - das Motto: "Zurück in die Zukunft". Zum Gespräch und für Zukunftsprognosen werden unter anderem Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), Potsdams Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth und die Berliner Soziologin Hildegard Maria Nickel erwartet. Nach der Mittagspause wird ab 13.30 Uhr der Film "Brandenburg Now vom 8. März 2040 - eine frauenpolitische Utopie" gezeigt. Die Frauenwoche ist im übrigen keine kalendarische Woche: Sie dauert bis zum 22. März. In dieser Zeit haben die Organisatoren vom Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e.V. rund 40 Veranstaltungen, Workshops, Ausstellungen und Kulturangebote vorbereitet.

Schweigeminuten für die Opfer von Hanau

Am heutigen Mittwoch wird in Hanau bei der zentralen Trauerfeier der Opfer des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar gedacht. Die Gewerkschaft Verdi ruft vor diesem Hintergrund auch im Landesbezirk Berlin-Brandenburg zu betrieblichen Gedenkminuten von 11.50 Uhr bis 12 Uhr in Betrieben und Dienststellen auf. Damit wolle man "Initiative ergreifen und ein klares Bekenntnis gegen rechte Gewalt senden", erklärte Verdi-Landesbezirkschef Frank Wolf. Der Attentäter von Hanau hatte in zwei Shisha-Bars neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen und anschließend seine Mutter und sich selbst getötet.

Prozess gegen mutmaßlichen Kindesentführer geht weiter

Am Landgericht geht heute der Prozess um die Kindesentführung am Porta-Möbelmarkt in Drewitz weiter: Der 58-jährige Angeklagte Willi D. soll im Mai 2019 ein siebenjähriges Mädchen entführt und missbraucht haben. Heute ist der voraussichtlich vorletzte Prozesstag.

Stadtverordnetenversammlung an neuem Ort

Am Nachmittag folgt dann eine Premiere: Erstmals seit Jahren tagen die Stadtverordneten nicht mehr im sanierungsbedürftigen Plenarsaal des Stadthauses – sondern im Havel-Saal im Hauptquartier der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Breiten Straße.

Die Stadtverordnetenversammlung tagt heute erstmals in der IHK in der Breiten Straße.
Die Stadtverordnetenversammlung tagt heute erstmals in der IHK in der Breiten Straße.

© Andreas Klaer

Zu den Themen der Sitzung gehören der Umgang mit diversen Initiativen der Stadtpolitik für mehr Klimaschutz. Die Sitzung ist öffentlich, sie wird aber auch per Live-Stream im Internet übertragen. Besprochen werden soll auch ein Konzept für mehr Schulgärten in Potsdam: Das fordern die Linken und die Grünen. Beide Fraktionen beantragen unter anderem eine entsprechende Bedarfsanalyse, insbesondere für Schulen mit unzureichenden Außenflächen. Auch die Kooperation mit Kleingartenvereinen müsse verstärkt werden. Anlass für den Vorstoß ist die Antwort der Stadt auf eine Anfrage der Linke-Stadtverordneten Tina Lange und Sascha Krämer. Demnach gaben zwölf von 20 Grundschulen an, über keinen Schulgarten zu verfügen. Ferner besitzt nur eines von sechs Potsdamer Gymnasien ein Areal, dass die Schüler selbst bewirtschaften können. Das sei zu wenig, befinden Linke und Grünen in der Antragsbegründung: „In einer Zeit, in der der Bezug zur Natur zunehmend verloren geht, ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen.“ Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen die Pläne für den Neubau von Wohnungen am Stern-Center.

Wildkräuter für die Küche

Wissen über Pflanzen und im Speziellen Wildkräuter spielt am Nachmittag auch im Stadtteiltreff des Oskar in Drewitz, Oskar-Meßter Straße 4-6, eine Rolle. Im Rahmen des "Mittwoch-Mittwoch" sollen ab 16 Uhr in der Umgebung des Treffs gemeinsam Wildkräuter gesammelt werden. Daraus sollen dann eine Suppe und Chips zubereitet und anschließend gemeinsam verspeist werden. Anmelden kann man sich per Mail an wendeschleife@oskar-drewitz.de. Die Teilnahme ist kostenlos, eine freiwillige Spende aber sicher gern gesehen.

Wie weiter beim Stadtkanal?

Auch in Sachen Stadtkanal ist heute Neues zu erwarten: Der Förderverein für die Wiederherstellung des Stadtkanals in Potsdam e.V. will am Abend die Presse zum Stand der Dinge informieren. "Schon kurzfristig" könnte es mit dem Bereich zwischen Kellertorbrücke und Berliner Straße weitergehen, heißt es in der Ankündigung. Unlängst erst hatte sich Potsdam-Mäzen Hasso Plattner im PNN-Interview signalisiert, dass er sich eine Unterstützung für das Projekt vorstellen könne - was bei den zwei Stadtkanal-Vereinen überaus erfreut aufgenommen wurde.

Neue Packstation am Schlaatz

Eine gute Nachricht haben wir aus dem Schlaatz: Für die Bewohner ist ab sofort das Pakete verschicken und empfangen einfacher: Dank einer neuen DHL-Packstation am Lidl-Markt im Horstweg 98.

Lesbisch, schwul und trans vom Kaiserreich bis heute

In der Landeszentrale für politische Bildung im Haus 17 auf dem Landescampus in der Heinrich-Mann-Allee 107 wird um 18 Uhr eine Ausstellung zur Geschichte von lesbi-schwul-trans-Menschen in Brandenburg eröffnet. "Ohne Mut geht hier nichts!" Lesbisch, schwul und trans* in Brandenburg - gestern und heute" heißt die Schau, die die Vielfalt von Lebensläufen, Selbstbehauptung und Verfolgung vom Kaiserreich über Weimarer Republik, NS-Diktatur und DDR bis heute zeigt. Erarbeitet wurde die Ausstellung vom Institut für Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg, dem Verein Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern und der Amadeu Antonio Stiftung. Zur Eröffnung heute spricht Co-Kuratorin Christine Matt, es singt Lie Ning.

Wie geht es weiter mit den Kreativen in der Potsdamer Mitte?

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat bekanntlich den Erhalt des Rechenzentrums zu seinem Ziel erklärt, gleichzeitig entsteht in unmittelbarer Nähe ein neues Kreativquartier: Wie stehen die Kreativen selbst zu dieser Entwicklung? Diese Fragen will der Verein Kulturlobby heute bei einem Netzwerktreffen im Rechenzentrum besprechen. "Lasst uns über ein Manifest, ein Papier, eine Aktion, einen Erklärfilm oder was auch immer beraten und konkrete erste Schritte planen!", heißt es in der Einladung. Sie richtet sich ausdrücklich nicht nur Rechenzentrums-Nutzerinnen, sondern das ganze Kulturlobby-Netzwerk - also auch Künstler, die bislang keinen Platz in der Mitte haben. Das Treffen findet im Raum 243 im Rechenzentrum statt, Beginn ist 19 Uhr.

Vortrag über das KPM-Archiv

Um die Schätze des Archivs der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) geht es in einem Vortrag, zu dem die Studiengemeinschaft Sanssouci heute um 18 Uhr in den Veranstaltungssaal des Potsdam Museums am Alten Markt einlädt. Die Kustodin des Archivs spricht über die Sammlung, die im Depot der Schlösserstiftung verwaltet wird. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltung für Neu-Potsdamer

Zur traditionellen Willkommensveranstaltung für Neubürger lädt der Kulturstadt-Verein heute am frühen Abend um 18.30 Uhr ins Restaurant „Alter Stadtwächter“, Schopenhauerstraße 33, ein. In lockerer Runde kann man sich kennenlernen, plaudern und Kontakte knüpfen, der Wirt spendiert neu Zugezogenen ein Willkommens-Pils.

Neue Ideen für den Umgang mit Russland

Im Hans-Otto-Theater in der Schiffbauergasse wird heute Abend mal kein Theater gespielt, sondern Weltpolitik erklärt. Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsodent Matthias Platzeck ist heute zu Gast im Großen Haus. Er stellt sein neues Buch "Wir brauchen eine neue Ostpolitik: Russland als Partner" vor. Die schlechte Nachricht: Die Veranstaltung ist ausverkauft. Wer keine Karte für den heutigen Abend besitzt, der muss sich also bis zu 16. März 2020, dem Erscheinungstag des Buches gedulden, um Platzecks Ideen für eine neue Ostpolitik zu erfahren.

Liebesdreieck im Filmmuseum

Andrang ist erfahrungsgemäß auch im Filmmuseum zu erwarten: Dort geht heute die Reihe mit deutschsprachigen Berlinale-Filmen weiter, 19.30 Uhr gibt es "Ein Fisch, der auf dem Rücken schwimmt". In dem Film von Eliza Petkova geht es um Andrea, eine Frau ohne Vergangenheit, in die sich sowohl Philipp als auch dessen Sohn Martin verlieben. Wer sichergehen will, dass er heute abend auch reinkommt, reserviert sich >>>hier noch schnell eine Karte.

Der Förderverein will Pläne für den weiteren Ausbau des Stadtkanals vorstellen.
Der Förderverein will Pläne für den weiteren Ausbau des Stadtkanals vorstellen.

© Andreas Klaer

"Phantom der Oper" im Nikolaisaal

Noch einige Restkarten erhältlich sind dagegen für den heutigen Musicalabend im Nikolaisaal: Auf dem Programm steht "Das Phantom der Oper", allerdings - Achtung! - nicht in der weltbekannten Fassung von Andrew Lloyd Webber, sondern in der 2010 uraufgeführten Version von Deborah Sasson und Jochen Sautter. Auch die war den Angaben zufolge immerhin auf mehr als 450 Bühnen weltweit zu sehen. In den Hauptrollen sind Deborah Sasson als Christine und Uwe Kröger als Phantom zu erleben. Die verfügbaren Karten kosten zwischen 64,95 Euro und 73,90 Euro. Beginn ist 20 Uhr.

Was auf die Ohren

Im alternativen Wohnprojekt in der Uhlandstraße 24 spielen heute zwei Bands: Schwindelbude und Euphorie laden ein zum Pogo-Tanz. Beginn ist pünktlich um 19 Uhr - und ebenso pünktlich um 22 Uhr Schluss. Viel Spaß!

Potsdam und der Coronavirus

Stand heute Morgen um 6 Uhr: In Brandenburg ist bisher nur ein Fall bekannt, bei dem sich eine Person mit dem Coronavirus angesteckt hat - im Landkreis Oberhavel. In der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam gibt es bisher noch keinen bestätigten Fall. Das Robert-Koch-Institut (RKI) kommt in seiner aktuellen Risikobewertung jedoch zu dem Schluss, dass "mit weiteren Fällen, Infektionsketten und Ausbrüchen" in Deutschland gerechnet werden muss. Da das Insititut noch immer von einer weltweiten Ausbreitung des Erregers ausgeht, ist es vermutlich eine Frage der Zeit, wann es in Potsdam den ersten Coronavirus-Fall gibt. Aber kein Grund zur Hysterie: "Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als mäßig eingeschätzt", so die Experten des RKI. Schränken aber ein: "Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern". Bleiben Sie gesund!

Wer sich unsicher ist, wie er bei einem Verdacht richtig reagiert, für den gibt es einige Hinweise, die das Ernst-von-Bergmann-Klinikum formuliert hat. Hier zum Nachlesen.

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Zum Schluss das Wetter

Wolken, Regen und Temperaturen zwischen 3 und 6 Grad sind den Prognosen zufolge heute zu erwarten. Allergiker können also hoffentlich etwas durchatmen.

In eigener Sache: Sie haben selbst Veranstaltungen, News, Tipps oder Anregungen, die an dieser Stelle veröffentlicht werden sollten? Immer her damit! Einfach eine E-Mail an online@pnn.de schreiben.

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