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Feiert Geburtstag. Vor zehn Jahren wurde die Alte Neuendorfer Kirche restauriert wiedereröffnet. Am 8. September starten hier die Potsdamer Jazztage.

© S. Gabsch

Landeshauptstadt: Mit Musik im Ohr

Historische Villen erkunden, Kunst und Jazz genießen: Ab nächstem Freitag beim Potsdamer Dreiklang

Von Sarah Kugler

Ein Wochenende, drei Veranstaltungen, scheinbar unzählige kulturelle Möglichkeiten. Das verspricht der jährliche Potsdamer Dreiklang, der vom 8. bis 10. September nun schon das zehnte Mal stattfindet. Das Konzept kombiniert die Potsdamer Jazztage, die an den gesamten drei Tagen stattfinden mit der Kunst-Genuss-Tour am Samstag sowie dem Tag des offenen Denkmals am Sonntag.

Los geht es am Freitag mit einem Konzert in der Alten Neuendorfer Kirche. Hier fallen quasi zwei runde Geburtstage zusammen, denn die Kirche wurde vor zehn Jahren frisch restauriert wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Nun eröffnet das A-cappella-Ensemble Ninive hier um 20 Uhr die Potsdamer Jazztage mit einem abwechslungsreichen Programm aus Jazz, Klassik, Pop und Weltmusik. Anlässlich des Kirchen-Jubiläums wird davor um 19 Uhr ein Film zum Wiederaufbau gezeigt. Das Konzept, Musik in historischen Gebäuden zu präsentieren, zieht sich durch das Wochenende. So ist etwa Sebastian Studnitzky mit seinem Programm „Memento“ am Samstag um 20 Uhr in der Druckerei Rüss zu erleben. Mit Trompete und Klavier kreiert er einen Stil, der sich keinem Genre so richtig zuordnen lässt, gerade dadurch aber interessant wird. Begleitet wird er von einem Streichquartett. Etwas klassischer wird es am Sonntag um 14 Uhr in der Liebknecht-Villa. Das Potsdamer Müller-Mückenheimer Quartett gibt Klassiker aus Gypsy-Swing, Klezmer und Lateinamerikanischer Musik. Dazwischen: selbstkomponierte Stücke und Improvisationen. Den rockigen Abschluss der Jazztage bildet die Rathenower Band Dacapodaster am Sonntag um 18.30 im Wohnhaus Fraenger.

Ergänzt werden die Konzertangebote am Samstag durch die Kunst-Genuss-Tour, die in neun Galerien und Ateliers zum Betrachten, Hören, Schmecken und Genießen einlädt. Das Atelier Lau präsentiert beispielsweise ab 19 Uhr seine neueste Shirtkollektion „Wandelbar“ mit Schmuck von Angelika Lücher und Fotos von Beate Wätzel. Dazu darf Wein getrunken werden. Auch das ursprünglich in der Galerie Sperl geplante Konzert „Benschu und Intrau“ um 16 Uhr wird in das Atelier Lau verlegt. Wegen des geplanten Abrisses der Fachhochschule (FH) am Alten Markt musste die Galerie Sperl im Juli früher als geplant aus der FH ausziehen (PNN berichteten). Wie geplant bleibt hingegen etwa das Kunsthaus Sans Titre ab 16 Uhr geöffnet. Dort gibt es Fotografien, Gemälde und Skulpturen zu sehen. Außerdem treten junge Musiker auf der kleinen Bühne der Musikwerkstatt auf.

Ohne Musik, dafür aber mit ganz viel Historie schließt der Tag des Offenen Denkmals den Potsdamer Dreiklang am Sonntag ab. Wirklich ohne Musik? Nicht ganz: Im Leibnitz-Institut für Astrophysik (AIP), das ab 10 Uhr seine Türen für Besucher öffnet, spielt um 18 Uhr Duck Tape Ticket. Eine kleine Verzahnung von Jazz- und Denkmaltag. Darüber hinaus öffnen 60 Denkmale ihre Türen, darunter zahlreiche Potsdamer Villen. Darunter etwa die Arnim’sche Villa in der Weinbergstraße, die den ältesten Weinstock Potsdams beherbergt. Um 1859/60 von Ferdinand von Arnim im klassizistischen Stil als Wohnhaus gebaut, wird ihr Obergeschoss heute zu einem Gästehaus umgebaut. Der untere Teil soll unter anderem für Hochzeiten genutzt werden können. Der projektbetreunde Architekt Christian Schmidt wird vor Ort sein und bei Bedarf Führungen anbieten.

Mehr zum Programm unter www.potsdamer-dreiklang.de

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