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Mit Flyern gegen Vorurteile: Muslimische Gemeinde sucht das Gespräch

Im März wollen Muslime in Potsdam und Potsdam-Mittelmark Flyer verteilen. Sie wollen mit Nicht-Muslimen ins Gespräch kommen und Vorurteile ausräumen.

Potsdam - Mit der Kampagne „Wir sind alle Deutschland“ will die Ahmadiyya-Muslim-Jamaat-Gemeinde (AMJ) im März mit den Menschen in und um Potsdam ins Gespräch kommen. „Wir wollen mit den Vorurteilen gegenüber dem Islam aufräumen und gleichzeitig auch Stellung beziehen, für Deutschland und gegen Radikalisierung“, sagt Said Ahmed Arif, Islamischer Theologe und Imam der Khadija Moschee in Berlin-Pankow.

Dafür werden Gemeindemitglieder der AMJ an den Samstagen im März in Brandenburg Flyer verteilen und das Gespräch suchen mit Passanten auf der Straße. „Oft wird kritisiert, dass die muslimischen Gemeinden sich nicht stark genug von radikalen Strömungen des Islam distanzieren“, sagt Arif auf der einer Pressekonferenz am Mittwoch im Palais am Kanal.

Die AMJ-Gemeinde begegne diesem Vorwurf seit einigen Jahren deutschlandweit mit öffentlichen Veranstaltungen. Mit Aktionen wie „Muslime für Frieden“ hat die Gemeinde, der auch acht Potsdamer angehören, sich bereits einen Namen gemacht. In Potsdam verteilten sie zuletzt Essen in der Suppenküche und hielten in der FH-Potsdam den Vortrag „Stoppt den Terror“ mit anschließender Diskussion. Der neue Flyer mit der Aufschrift „Wir alle sind Deutschland“ sei bewusst provokativ gestaltet, sagt Arif. Darauf sind Menschen zu sehen, die Deutschlandfahnen schwenken. „Wir wollen auch unsere Liebe zu unserem Heimatland Deutschland ausdrücken.“

Mit Infoständen und Flyeraktionen habe die Gemeinde bisher gute Erfahrungen gemacht, hieß es am Mittwoch. Vor allem in Gebieten, in denen die Vorurteile besonders groß seien. „Dort haben die Menschen meistens wenig Kontakt mit Muslimen. Dort ist es oft leichter, den Vorurteilen zu begegnen, weil sie unverblümt ausgesprochen werden“, so Arif.

Naima Wolfsperger

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