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Einfahrt zum Gelände der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn in Potsdam. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen sexueller Nötigung gegen zwei Schüler der Sportschule.

© Bernd Settnik/dpa

Missbrauchsvorwürfe: Sport-Internat suspendiert Mitarbeiter

Die Missbrauchs- und Gewaltvorwürfe gegen Schüler der Potsdamer Sport-Eliteschule "Friedrich Ludwig Jahn" haben zunächst auch Konsequenzen für Mitarbeiter. Sie stehen im Verdacht, nicht auf Hinweise auf die Taten der Schüler reagiert zu haben.

Potsdam - Weitere Konsequenzen nach den Missbrauchsvorwürfen gegen zwei Elftklässler der Potsdamer Elite-Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“: Am Mittwoch wurden zwei  Mitarbeiter des Internats der Schule, in dem sich das Geschehen ereignet haben soll,  bis zur Klärung der Angelegenheit suspendiert. Das sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf Anfrage den PNN. Der Grund für die Maßnahme: Obwohl die Angestellten von den mutmaßlichen Übergriffen der Elftklässler auf zwei 13 und 14 Jahre alte Jungen erfahren haben sollen, sollen sie nicht geholfen und zwei Wochen gewartet haben, ehe die Justiz informiert wurde.

NÄHERE INFORMATIONEN ZU DEM FALL UND ZUR FRAGE, WIE AUF DERARTIGE VORWÜRFE REAGIERT WERDEN KANN UND WIE SICH JUGENDLICHE VERHALTEN KÖNNEN, FINDEN SIE IN DER DONNERSTAGSAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.

Der gleiche Vorwurf wird gegen einen Handball-Landestrainer erhoben. Auch er ist inzwischen bis zur Klärung des Falls suspendiert, sagte am Mittwoch Andreas Gerlach, Chef des brandenburgischen Landessportbundes. Sollten sich die Vorwürfe gegen den Trainer bestätigen, sei dies als unterlassene Hilfeleistung gegenüber Schutzbefohlenen zu werten. Allerdings sei das Geschehen noch nicht aufgeklärt - erst danach werde über Konsequenzen entschieden, so Gerlach. Wegen der Vorwürfe ermittelt, wie berichtet, die Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung.

Den 16 Jahre alten Schülern wird vorgeworfen, am Abend des 27. Septembers zwei 13 und 14 Jahre alte Mitschüler auf deren Zimmer misshandelt zu haben. Eines der Opfer soll  mit einem Besenstiel penetriert worden sein.

Im  brandenburgischen Bildungsministerium hieß es, inzwischen sei „klar“, dass es einen „gewaltsamen Übergriff“ gegeben habe, sagte Behördensprecher Stephan Breiding. Unklar sei allerdings, ob die Gewalt so schwerwiegend war wie beschrieben. Zu den Vorwürfen gegen die erwachsenen Bezugspersonen sagte Breiding, die Kommunikation in dem Fall habe „nicht funktioniert“. Die mutmaßlichen Täter haben inzwischen Hausverbot am Internat. Am Mittwochabend sollte bei einer Schulkonferenz entschieden werden, ob sie von der Einrichtung verwiesen werden. HK

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