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Mietspiegelindex 2018: Einige Mieten in Potsdam sind relativ günstig

Wer schon länger in einer Mietwohnung in Potsdam lebt, zahlt weitaus weniger Miete als in vielen anderen Großstädten in Deutschland - zumindest wenn es sich um eine Wohnung aus den 1970er und 1980er handelt.

Potsdam - Die Bestandsmieten in Potsdam liegen im bundesweiten Vergleich weiterhin im vorderen Mittelfeld. Das geht aus dem aktuellen Mietspiegelindex des Marktforschungsunternehmens F+B hervor. Demnach liegt Potsdam in der Rangliste auf Platz 121 von 350 Gemeinden mit über 20.000 Einwohner. Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt liegen die Bestandsmieten in Potsdam bei 92 Prozent. Im Durchschnitt werden pro Quadratmeter bundesweit 6,92 Euro Kaltmiete fällig. Das sind laut F+B 2,2 Prozent mehr als Vorjahr. Die Steigerung liegt über der allgemeinen Inflationsrate. Die Mieten gehören damit zu Preistreibern.

In den ostdeutschen Großstädten sei das Mietenniveau moderater, hieß es. In den östlichen Bezirken Berlins und in Erfurt entsprechen die Mieten mit 6,58 Euro je Quadratmeter beziehungsweise 6,53 Euro je Quadratmeter im Monat nahezu dem Durchschnitt. In Potsdam und Dresden liege die Durchschnittsmiete bei gut 6,39 beziehungsweise 6,23 Euro je Quadratmeter.

Der Index zeigt, dass auch die Mieten im Bestand anziehen. 2017 lag die Durchschnittsmiete im Bundesdurchschnitt bei 6,72 Euro pro Quadratmeter. In Potsdam waren es 6,17 Euro. Inzwischen liegt der Wert rund 3,5 Prozent höher. Die angespannte Situation auf den Wohnungsmärkten prosperierender Metropolen wirke sich auch im Bestand aufgrund von Mieterhöhungen im Rahmen bestehender Verträge aus, hieß es. Sanierte und umfassend modernisierte Altbauwohnungen holen laut F+B – besonders im Osten - überdurchschnittlich auf.

Günstige Mietwohnungen aus den 70ern und 80ern

In den jeweiligen Altersklassen schneidet Potsdam sehr unterschiedlich ab. So liegen die Bestandsmieten in vor 1905 errichteten Altbauwohnungen bei 111 Prozent des Bundesniveaus. Auch Neubauwohnungen aus dem Jahr 2015 sind mit 107 Prozent des Bundesdurchschnitts besonders teuer. Deutlich unterdurchschnittlich ist das Preisniveau bei Wohnungen aus den 1970er und 1980er Jahren. Da es davon in Potsdam besonders viele gibt – die Plattenbaugebiete Am Stern, Zentrum-Ost und Schlaatz wurden in dieser Zeit errichtet – bremsen sie auch den Preisauftrieb insgesamt in der Stadt. Allerdings wächst durch den regen Wohnungsneubau auch der Anteil teurer Wohnungen.

Im Potsdamer Mietspiegel kann die ortsübliche Vergleichsmiete je nach Wohnungsgröße, Baujahr und Sanierungsgrad einfach eingesehen werden - er gilt als rechtssichere Grundlage in Streitfällen. Für seine jüngste, im August 2018 vorgestellte Fassung wurden Daten zu fast 26.900 Wohnungen erhoben, die seit 2014 entweder neu vermietet wurden oder für die die Miete erhöht wurde. Mieten für Sozialwohnungen, Wohnheime und möblierte Wohnungen fließen nicht in die Berechnung ein.

Da die Kommunen für ihre Mietspiegel unterschiedliche Systematiken anwenden, wurde für den bundesweiten Vergleich im Mietspiegelindex Wohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern mittlerer Ausstattung und Lage analysiert. So kommt es auch zur Abweichung vom offiziellen Potsdamer Mietspiegel, in dem eine Durchschnittmiete im Bestand von 6,79 Euro je Quadratmeter angegeben wird.

München ist am teuersten

Die teuerste Großstadt auch für Mieter ist nach wie vor München. „Die Münchner zahlen durchschnittlich 10,45 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Wohnungen und liegen damit um 51 Prozent über den 6,92 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden“, so F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner. Die teuerste Kommune Deutschlands ist allerdings nicht mehr München, sondern Karlsfeld im Landkreis Dachau mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 10,62 Euro pro Quadratmeter. Ebenfalls im Münchner Umland liegen die Städte Dachau (Rang 5) und Germering (Rang 7) mit 9,60 bzw. 9,50 Euro pro Quadratmeter. Auf dem bundesweit zweiten Platz steht Stuttgart.

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