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Landeshauptstadt: Mehr Wurst am Stern

Neuer Fleischer eröffnet – Pennymarkt geplant

Am Stern - Es war so etwas wie die Schmuddelecke vom Johannes-Kepler-Platz, die Rückseite der Sparkassen-Filiale. Halb verfallene Buden aus den 1970er-Jahren reihten sich aneinander, rundherum war Gestrüpp, das nicht selten als Freiluft-Toilette missbraucht wurde. Vergangenen Herbst rückten dann die Bagger an, am gestrigen Dienstag wurde der Neubau, der dort innerhalb eines knappen Jahres entstanden ist, offiziell übergeben. Und auch für das Nachbargebäude gibt es Pläne.

Gebaut hat den funktionalen Flachbau mit der verglasten Front, der die Bretterverschläge nun ersetzt, der Potsdamer DDR-Kaufhallen-Spezialist Frank-Michael Hoier-Schönbeck. Er verpachtet ihn nun „für mehrere Jahrzehnte“, wie er sagt, an die Havelland-Fleischerei Joppe. Diese hat damit ihre zehnte Filiale in der Region. „Wir sind hier am Kepler-Platz schon seit 16 Jahren mit einem Stand vertreten“, sagt Firmenchef Andreas Joppe. Schon lange habe er hier einen richtigen Laden aufmachen wollen, schließlich gebe es bislang keinen Fleischer weit und breit. Doch ein erster Anlauf mit einer Immobilie um die Ecke scheiterte.

Dass es mit Hoier-Schönbeck nun klappte, ist auch der Verdienst von Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, wie dieser selbst sagt. Er habe bei der Verwaltung immer wieder Druck gemacht und die Voraussetzungen geschaffen, dass der Investor die Flächen kaufen konnte, betont Scharfenberg. Schließlich sei der Kepler-Platz das wichtigste Einzelhandelszentrum im Südosten und durch den Neubau wieder ein Stück attraktiver geworden.

Und nebenan soll es gleich weitergehen, Hoier-Schönbeck will das flache Gebäude parallel zur Neuendorfer Straße sanieren. Wäscherei, Döner, Apotheke und Pizza World bleiben, allerdings kommt noch ein Bistro und ein weiteres Geschäft hinzu. Welches das ist, darf der Investor noch nicht sagen, doch am Kepler-Platz weiß man: Es wird ein Penny und damit neben Rewe der zweite Supermarkt. Bereits am 15. September sollen die Bauarbeiten beginnen, Hülle und Dach will Hoier-Schönbeck noch vor dem Winter fertig kriegen. Im Frühjahr könnte die Sanierung dann abgeschlossen sein.

Ganz fertig sind seine Mitarbeiter auch am neuen Fleischer-Laden noch nicht, einige Arbeiten müssen noch in den hinteren Räumen sowie an den Außenanlagen erledigt werden. Doch im Inneren des Geschäfts ist schon am ersten Tag reger Betrieb. Nicht nur Fleisch und Wurst werden an einer großen Theke angeboten, auch ein Mittagsangebot und 50 Sitzplätze gibt es. „Kein Gericht über fünf Euro“ ist Joppes Devise, und tatsächlich: Gulasch für 3,90 Euro wird angeboten, Linseneintopf für 2,40 Euro und Soljanka für 1,80 Euro.

Gekocht wird in der Joppe-Zentrale in Ferch, seit vier Jahren hat der Fleischer dort seine Produktion. Schon um halb vier Uhr morgens stehe der Koch täglich auf, damit das Essen um zehn Uhr fertig zum Ausliefern sei, erzählt Joppe. Seinen Stand auf dem Kepler-Platz will er trotzdem behalten. „Manche mögen eher das Markttreiben, manche gehen lieber in den Laden“, sagt er. wik

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