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Mehr Geld, aber nicht genug: Land erhöht Förderung für Erwachsenenbildung

Die Finanzierung der Lehrkräfte an der Volkshochschule (VHS) dürfte sich entspannen. Davon könnten auch die Potsdamer Dozenten profitieren: Wie das Brandenburger Bildungsministerium am Donnerstag mitteilte, soll landesweit die Förderung der Erwachsenenbildung erhöht werden.

Die Finanzierung der Lehrkräfte an der Volkshochschule (VHS) dürfte sich entspannen. Davon könnten auch die Potsdamer Dozenten profitieren: Wie das Brandenburger Bildungsministerium am Donnerstag mitteilte, soll landesweit die Förderung der Erwachsenenbildung erhöht werden. Eine Unterrichtsstunde in der Weiterbildung werde vom Land bislang mit rund 22 Euro gefördert. „Künftig soll die Förderung je Unterrichtsstunde auf rund 32 Euro angehoben werden“, so Sprecherin Martina Marx. Honorardozenten an Volkshochschulen und anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung sollen künftig besser bezahlt werden, vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags zum Doppelhaushalt 2018/19, hieß es.

Allerdings legt das Land gar nicht die Höhe der Honorare fest. Diese werden von den Kommunen in Honorarordnungen geregelt. Wie berichtet fordern die Dozenten der Potsdamer Volkshochschule schon seit längerer Zeit eine bessere Honorierung. Im September sollen die Stadtverordneten darüber befinden. Die Stadtverwaltung hatte eine gestaffelte Honorierung vorgeschlagen. Je nach Bildungsinhalt, Qualifikation und Teilnehmerzahl sollen die Dozenten 28 bis 35 Euro pro Unterrichtsstunde erhalten. Im Finanzausschuss hatte sich jedoch ein SPD-Vorstoß durchgesetzt, der einheitlich 35 Euro pro Unterrichtsstunde vorsieht. Derzeit erhalten die Lehrkräfte 30 Euro pro Unterrichtsstunde, Lehrer in den Integrationskursen 35 Euro – letztere werden finanziert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Bei dem Honorar handelt es sich um den Bruttoverdienst für eine 45-minütige Unterrichtseinheit. Vor- und Nachbereitung werden nicht vergütet. Die Dozenten arbeiten selbstständig, müssen sich selbst versichern. Der Beitrag richtet sich nicht nach dem tatsächlichen Verdienst, sondern nach einer fiktiven Mindesbeitragsgrenze, die oft höher ist. Werden sie krank oder haben Urlaub, verdienen sie gar nichts.

Bei den Lehrkräften kommt der Kabinettsbeschluss gut an. „Wir hoffen, dass das Geld auch bei den Lehrkräften ankommt“, sagte Gudrun Spaan vom neu gegründeten Kursleiterrat den PNN. Aber das Grundproblem bleibe: „Wir brauchen Dauerstellen für Daueraufgaben.“ Werde ein Fach mit dauerhaft hohem Stundenvolumen angeboten, könne man dafür Teilzeit- oder Vollzeitstellen schaffen. „Wir sind gut ausgebildete Spitzenkräfte und haben den Status von Tagelöhnern“, so Spaan. Marco Zschieck

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