zum Hauptinhalt
In der Menzelstraße war im Oktober ein Dachstuhl in Brand geraten.

© Andreas Klaer

Mehr Brände, mehr Rettungseinsätze, mehr Fehlalarme: Feuerwehr rückte 2021 so häufig aus wie nie zuvor

Die Potsdamer Einsatzkräfte verzeichneten im Vorjahr eine Rekordbilanz. Der spektakulärste Brandeinsatz war ein Dachstuhlbrand in einer Villa in der Berliner Vorstadt.

Potsdam - Ein Villenbrand mit Gemälderettung, ein sinkender Eisbrecher und Hilfe im Ahrtal: Die Potsdamer Feuerwehr musste 2021 mehrere markante Einsätze bewältigen – und rückte so oft aus wie noch nie. „Das Jahr 2021 war das zweite Jahr unter Corona-Bedingungen und ein Rekordjahr bei den Einsätzen“, sagt Feuerwehrchef Ralf Krawinkel. Wie die Stadt mitteilte, zählte die Feuerwehr 28 236 Einsätze, rund elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der größte Anteil entfiel mit rund 19 500 Einsätzen auf den Bereich Notfallrettung. Für die Zukunft rechnet Krawinkel aufgrund der wachsenden Einwohnerzahl mit noch mehr Einsätzen.

Besonders stark gestiegen ist die Zahl der Krankentransporte. 3017 Fahrten von erkrankten Personen führte die Feuerwehr durch – das waren 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt rückte der Rettungsdienst 83 Mal pro Tag von einem der drei Standorte in der Innenstadt, in Babelsberg oder in Fahrland aus. Die Zahl der Einsätze mit dem Stichwort Corona sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Drittel auf 441.

Feuerwehrchef Ralf Krawinkel.
Feuerwehrchef Ralf Krawinkel.

© Ottmar Winter

Bei jenen Einsätzen, die viele als allererstes mit der Feuerwehr assoziieren, gab es eine deutliche Steigerung: Zu fast 500 Brandeinsätzen rückte die Potsdamer Wehr innerhalb eines Jahres aus, ein Plus von fast 19 Prozent im Vergleich zu 2020. Der spektakulärste Brandeinsatz war der Mitteilung zufolge ein Dachstuhlbrand in einer Villa in der Berliner Vorstadt im Oktober 2021. 

Sturm erschwerte Löscharbeiten

Wie berichtet waren die Löscharbeiten an dem herrschaftlichen Haus in der Menzelstraße durch einen Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern erheblich erschwert worden. Zudem mussten die Feuerwehrmänner und -frauen wertvolle Kunstschätze, darunter zwölf Gemälde, aus dem brennenden Gebäude retten. Die gesicherten Kunstwerke wurden in einem Fahrzeug in einer Nebenstraße von zwei mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizisten bewacht. Neun Stunden dauerte der Feuerwehreinsatz.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Zu den prägenden Einsätzen zählt die Stadt in der Mitteilung auch die Morde im Thusnelda-von-Saldern-Haus. Zudem habe die Feuerwehr im Frühjahr 2021 einen Eisbrecher auf der Havel vor dem Sinken bewahrt.

Mehr Fehlalarme

Gestiegen ist auch die Zahl der Fehlalarme auf nunmehr 854. Im Schnitt rückte die Feuerwehr mehr als acht Mal täglich aus, dazu kamen täglich 1,4 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr. Diese rückte rund 500 Mal aus. Sechs Einsatzkräfte leisteten bei einem länderübergreifenden Einsatz Hilfe beim Hochwasser im Ahrtal. 

In Potsdam hingegen gab es 2021, anders als bereits zu Jahresbeginn des laufenden Jahres, keine größeren Sturm- oder Hochwasseinsätze. Insgesamt rettete die Potsdamer Feuerwehr im Lauf des Jahres 260 Menschen aus akuten Notlagen. 19 Personen konnten nur tot geborgen werden. Bei Bränden kamen keine Menschen zu Tode. 

Zur Startseite