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Landeshauptstadt: Mehr Betrug mit Kreditkarten

Potsdamer Einzelhandel: Kaum veränderte Zahlen bei Ladendiebstahl, weniger Fälle mit Falschgeld

Die Zahl der Straftaten in Warenhäusern und Geschäften ist in Potsdam unverändert hoch. Allerdings werden die Delikte oft noch am Tatort aufgeklärt. Dies geht aus einer Statistik der Polizei hervor, die den PNN auf Anfrage vorliegt. Danach wurden im ersten Halbjahr 2006 noch 895 so genannte „besonders schwere Diebstähle“ verzeichnet, im selben Zeitraum diesen Jahres 887. Die Aufklärungsquote lag bei knapp 90 Prozent.

Allerdings geht der Handel selber von einer wesentlich höheren Zahl von Diebstählen aus. „Ich denke, dass lediglich 30 Prozent aller Delikte überhaupt entdeckt werden – und nur bei 15 Prozent Anzeige erstattet wird“, sagte Günter Päts, stellvertretender Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg e.V., den PNN auf Anfrage. Sein Verein veranstaltete gestern den dritten Sicherheitstag des Einzelhandels der Region Berlin-Brandenburg im Potsdamer Seminaris-Hotel. Laut Päts kamen dazu Vertreter von rund 60 Unternehmen zusammen. „Wir wollten mit der Veranstaltung beispielsweise Geschäftsinhaber dazu bringen, sich nicht vor einer Anzeige zu scheuen, selbst wenn dies Schreibkram bedeutet“, sagte Päts. Ihm seien Fälle bekannt, in denen dies so geschehe.

Gestiegen sind in Potsdam die Fälle von Betrug mit beispielsweise gestohlenen Kreditkarten. Gab es im ersten Halbjahr 2006 noch 40 solcher Delikte, waren es 2007 laut Polizei 51. Die Aufklärungsquote lag bei 60 Prozent. „Wir haben versucht zu vermitteln, dass Firmen möglichst sichere Online-Verfahren verwenden sollten – auch wenn diese teurer sind.“ So sei besonders das konventionelle Lastschriftverfahren mit Geldkarte und Unterschrift mit einem „Risiko“ behaftet – der Unternehmer habe keine Garantie für die genügende Deckung des Kontos sowie für die echte Signatur des Käufers. Als „Erfolg“ bezeichnete Päts in diesem Zusammenhang allerdings das gemeinsame Präventionsprojekt von Polizei und Einzelhandel namens „Kuno“: Damit können verlorene Karten noch umfassender und schneller gesperrt werden als in der Vergangenheit möglich.

Insgesamt nannte Päts die Situation in Brandenburg als „nicht herausragend“ im Vergleich zu anderen Bundesländern. Von Kriminalität sei der Einzelhandel besonders in Großstädten betroffen. In Brandenburg konzentrierten sich die Delikte vor allem in den grenznahen Gebieten. Mit dem Sicherheitstag, so Päts, sollten sich Firmen mit Hilfe von Praxisbeispielen über Möglichkeiten zu mehr Sicherheit informieren können – aber auch etwa das Verhalten bei einem Überfall theoretisch üben oder Falschgeld als solches erkennen lernen.

Allerdings spielen gerade falsche Euro-Scheine zumindest in Potsdam nur eine marginale Rolle. Waren im ersten Halbjahr 2006 noch 13 Fälle bei der Polizei angezeigt worden, sind es in der selben Zeit 2007 noch fünf Delikte gewesen – die allesamt aufgeklärt wurden.

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