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Mahnwache gegen den Krieg: Aktion in der Innenstadt: Kritik an Türkei-Mission

Laute Musik und Sprechchöre schallen über den Platz der Einheit: Mit einer Mahnwache wird gegen den Einmarsch der türkischen Armee in die nordsyrische Region Afrin protestiert.

Von Birte Förster

Potsdam - Kriegsgeräusche, Sprechchöre und Musik schallen aus einem blauen Kleintransporter über den Platz der Einheit: Vor der Wilhelm-Galerie findet seit Donnerstag eine zweitägige Mahnwache gegen den Einmarsch der türkischen Truppen in die nordsyrische Region Afrin statt. Der Initiator, ein Potsdam, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, spielt Ton- und Videoaufnahmen ab, die in der Region aufgenommen wurden. Es handele sich dabei um Videos, die Kurden im Internet veröffentlichen, erklärte er den PNN: „Es geht um den Informations- und den Mahncharakter.“ Sein Ziel sei es, seine Solidarität mit den dort lebenden Kurden zu demonstrieren. Er kritisiert, dass Deutschland nichts dagegen tue, obwohl die kurdische Miliz YPG einer der wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den IS sei. „Die Panzer, die dort einrücken, sind deutsche“, sagte er. Ende Januar sind türkische Bodentruppen in die von kurdischen Milizen kontrollierte Region Afrin im Nordwesten Syriens einmarschiert. Die Türkei möchte auf diese Weise die Macht kurdischer Gruppen beschränken. Mehrere Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben.

Von zehn bis 21 Uhr steht der Organisator mit seinem Wagen auf dem Platz der Einheit. Jeder könne sich informieren oder diskutieren, betonte er. Eine Demonstration sei hingegen nicht geplant. Er selbst sei kein Kurde, sei aber seit Längerem politisch aktiv.

Weitere Mitorganisatoren würden für Fragen von Interessierten zur Verfügung stehen. So sollen am heutigen Freitag ab 13 Uhr Mitarbeiterinnen des Vereins Kurdisches Frauenbüro für Frieden – Ceni an dem Stand vor der Wilhelm-Galerie Reden halten. Mit den Kriegsgeräuschen, die aus großen Lautsprechern ertönen, will der Organisator nicht nur auf die Situation der Kurden in Nordsyrien aufmerksam machen. Ziel sei es auch, dass sich die vorübergehenden Menschen fragen: „Was bedeutet Krieg?“ 

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