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Willy D. wurde schon in der DDR wegen Sexualdelikten verurteilt (Archivbild).

© Henri Kramer

Mädchen in Potsdam missbraucht: Anklage fordert acht Jahre Haft

Willy D. hat den Missbrauch eines Mädchens in Drewitz eingeräumt. Die Anklage forderte acht Jahre Haft für den Angeklagten. 

Potsdam - Im Prozess um die Entführung und den sexuellen Missbrauch eines kleinen Mädchens in der Nähe eines Potsdamer Möbelhauses hat die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft gefordert. Sie beantragte außerdem, den Angeklagten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen, wie das Landgericht am Mittwoch mitteilte. 

Die Verteidigung forderte eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten sowie ebenfalls die Unterbringung. „Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung gehen wegen der schweren Alkoholkrankheit von verminderter Schuldfähigkeit aus“, teilte ein Gerichtssprecher mit. 

Urteil soll am 1. April gesprochen werden 

Die Nebenklage hatte sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft angeschlossen. „Für die Eltern des Mädchens ist es wichtig, dass der Angeklagte von der Straße kommt“, sagte Rechtsanwältin Manuela Krahl-Röhnisch. Am 1. April will das Gericht ein Urteil sprechen. 

Der Prozess hatte Ende des vergangenen Jahres begonnen. Laut Anklage soll der 59 Jahre alte Willy D. das Mädchen am 25. Mai 2019 entführt und später missbraucht haben, am Porta-Möbelmarkt in Drewitz war es verschwunden. Der alkoholkranke Angeklagte hatte am zweiten Prozesstag eingeräumt, das Mädchen mit nach Hause genommen und sich sexuell an dem Kind vergangen zu haben. Der Verteidiger hatte seine Erklärung verlesen.

Kind ging aus Angst mit Willi D. mit

Der 59-Jährige soll dem Mädchen versprochen haben, es nach Hause zu bringen, deshalb sei es mitgegangen. Als die damals Sechsjährige nicht mehr wollte, habe er auf sein Messer gezeigt - ein kleines Messer, das er an einem Karabinerhaken befestigt an seiner Hose trug. 

Das Mädchen hatte sich aus der Wohnung befreien können, als der Angeklagte berauscht eingeschlafen war. Dem 59-Jährigen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Willi D. war bereits zu DDR-Zeiten wegen Sexualstraftaten verurteilt worden. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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