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Luftverschmutzung in Potsdam: Weniger Abgase in der Zeppelinstraße

Nach der Hälfte der Versuchszeit der umstrittenen Einengung in der Potsdamer Zeppelinstraße zeigen sich Besserungen. Dafür gibt es aber neue Probleme.

Potsdam - Nach der Hälfte der Versuchszeit für die umstrittene Einengung der Zeppelinstraße ist die Luftverschmutzung weiterhin deutlich rückläufig. In der wichtigen Ausfallstraße gibt es seit Anfang Juli bis zum Jahresende nur noch eine Geradeausspur je Richtung. Nach den aktuellen Daten des brandenburgischen Landesumweltamtes lag die durchschnittliche Belastung mit giftigem Stickstoffdioxid in jedem der bisher vier Monate deutlich unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft.

Im Oktober wurden noch durchschnittlich 28 Mikrogramm gemessen. Bereits in den ersten drei Monaten des Versuchs waren mit 33 beziehungsweise 35 Mikrogramm im Vergleich zu früheren Zeiten, als die durchschnittlichen Messwerte meist über dem Grenzwert gelegen hatten, niedrigere Werte ermittelt worden.

5000 Autos weniger pro Tag sind das Ziel

Mit der Einengung soll getestet werden, ob die Luftqualität in der Straße besser wird, wenn dort weniger Autos unterwegs sind. Die Stadtverwaltung will die Menge von 27.000 Autos pro Tag um 5000 reduzieren. Hintergrund sind die seit Anfang 2015 europaweit geltenden, rechtverbindlichen Grenzwerte für Stickstoffdioxid, das überwiegend von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren freigesetzt wird. In Potsdam wurden sie in der Zeppelinstraße häufig überschritten. Bliebe die Stadt untätig, würde sie Klagen von Anwohnern und langfristig auch Strafzahlungen an die EU riskieren. In dieser Woche will die Stadtverwaltung am Dienstag bei einer Pressekonferenz und anschließend im Bauausschuss bekannt geben, ob es bei der Einengung bleibt – was angesichts der rückläufigen Abgaswerte als sicher gelten kann.

Kritiker monieren den Verkehr in den Nebenstraßen

Die weitgehende Einengung der Zeppelinstraße auf jeweils eine stadtein- und auswärtige Spur – plus einem wechselseitigen Mittelstreifen zum Abbiegen – wird seit Monaten kontrovers diskutiert. Viele Anwohner und Radfahrer loben beispielsweise den neuen Fahrradweg stadtauswärts. Zuvor mussten sich die Radfahrer den schmalen Bürgersteig mit den Fußgängern teilen. Dadurch kam es häufig zu gefährlichen Situationen. Hingegen haben Pendler aus den Umlandgemeinden und Wirtschaftsvertreter Kritik an dem Experiment geäußert. Unter anderem wird moniert, dass der Verkehr in Nebenstraßen verlagert werde. Als problematisch hatte sich bisher erwiesen, dass es zwischen Geltow und Potsdam keine Busspur gibt.

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