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Auf dem Schulhof. Kulturdezernentin Noosha Aubel (zweite von rechts) besuchte gestern das Hannah-Arendt-Gymnasium, das jetzt am geplanten Standort in der Haeckelstraße untergebracht ist. Aubel ließ sich die neuen Räume und das Außengelände von der kommissarischen Schulleiterin Annika Buchholz (rechts) zeigen.

© Sebastian Gabsch

Landeshauptstadt: Los geht es mit einer Klasse mehr

Das 2016 gegründete Hannah-Arendt-Gymnasium startet das Schuljahr am neuen Standort in der Haeckelstraße

Von Valerie Barsig

Potsdam-West - Umarmungen ohne Ende: Am ersten Schultag der achten Klasse nach den Sommerferien spielte das das Wiedersehen die größte Rolle. Da war der Ort beinahe schon nicht mehr wichtig. Dabei stand gerade er für die kommissarische Schulleiterin des Hannah-Arendt- Gymnasiums im Vordergrund. Annika Buchholz durfte am gestrigen Montag Lehrer und Schüler im neuen Gebäude in der Haeckelstraße begrüßen. Gemeinsam mit Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) eröffnete sie in der neuen Aula und Mensa das neue Schuljahr. „Das vergangene Jahr war für Sie nicht leicht“, sagte Aubel in ihrer Ansprache und spielte auf das Ausweichquartier des Gymnasiums im Oberstufenzentrum in der Jägerallee an. Nun habe sich Potsdams Schullandschaft mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium aber um einen wesentlichen Baustein erweitert. Auch die Umbenennung der Schule von „Gymnasium Potsdam-West“ zu „Hannah-Arendt-Gymnasium“ lobte Aubel als eine gelungene Wahl.

Das Gebäude an der Haeckelstraße wurde bis zum vergangenen Schuljahr von der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule genutzt. Die vor sechs Jahren gegründete Gesamtschule ist jetzt in einen Neubau am Volkspark gezogen. Dort hatten sich die Bauarbeiten wegen Schimmelbefalls verzögert (PNN berichteten) und sich so auch auf das Hannah-Arendt-Gymnasium ausgewirkt. Das 2016 gegründete Gymnasium war bisher im Ausweichstandort in der Jägerallee untergebracht. Aber nicht nur das Gebäude, sondern auch der Name ist nun neu: Im April hatte die Schulkonferenz beschlossen, die Schule nach der Philosophin und Publizistin Hannah Arendt zu benennen. Die früheren Namen des Schulstandorts an der Haeckelstraße – Salvador Allende und Pablo Neruda – habe man nicht mehr mit einbezogen, hieß es im April.

Jetzt können die rund 180 Schüler im neu sanierten Gebäude lernen. Ein weiterer Gebäudeteil wurde zusätzlich angebaut. Eigentlich sollte das Gymnasium dreizügig sein, angefangen haben jetzt aber vier siebte Klassen – „weil wir den Platz haben“, sagte die kommissarische Schulleiterin. Knapp 100 neue Schüler haben das Schuljahr begonnen. Auch vier neue Lehrer unterrichten ab sofort am Gymnasium – bisher waren es sieben Lehrer.

Noch stehen in einigen der Räume Umzugskartons, es fehlen noch Pulte, Kabel für die Beamer und auch einige Schulbücher sind noch nicht in der Bibliothek angekommen. Trotzdem sei man froh, dass der Umzug nun geklappt habe. „Natürlich war unsere Unterbringung im Oberstufenzentrum eine Einschränkung, obwohl es eine super Lösung war.“ Längst nicht alles sei beim Umzug so gelaufen wie geplant. Die jährlich stattfindende Schulgrundreinigung beispielsweise sei ausgefallen. Staub gewischt und Spinnenweben entfernt hätten in den vergangenen Tagen die Lehrer. Gleich zweimal sei in der vergangenen Woche – vermutlich über die angrenzende Zeppelin-Grundschule – eingebrochen worden. Einmal hätten die Unbekannten die Feuerlöscher entleert, das andere Mal sei unter anderem ein Beamer aus dem Kunstraum gestohlen worden, der Schaden beträgt etwa 600 Euro. Die Polizei sei eingeschaltet.

Das Gymnasium bietet dreimal in der Woche einen offenen Ganztag an. Zum Spektrum der Schule mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Politik gehören zudem Förderung in Mathe, Deutsch und Englisch sowie Chorunterricht. Außerdem wird gerade noch eine Bibliothek eingerichtet, in der die Schüler nicht nur ihre Lehrbücher ausleihen können, sondern bald auch Freizeitliteratur. Auch mit Smartboards, also interaktiven Tafeln, ist die Schule ausgestattet. Zu den bisher acht elektronischen Tafeln sollen zwei weitere hinzukommen. In etwa zwei bis drei Jahren soll außerdem eine neue Sporthalle auf dem Gelände gebaut sein. Wegen Gasleitungen, die verlegt werden müssen, gebe es laut Schulleiterin aber bereits Verzögerungen. In diesem Jahr könne man noch die Sporthalle der Zeppelin-Grundschule nutzen, die sich im gleichen Gebäude befindet. Für das kommende Jahr suche man noch nach Lösungen. „Jetzt sollen Schüler und Lehrer aber erstmal gemeinsam die Räume übernehmen und gestalten, damit sie hier ihre schulische Heimat finden“, sagte Buchholz.

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