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Landeshauptstadt: Lohnender Blick über den Gartenzaun Zum Sonntagsspaziergang der Waldstadt-Initiative kommen Neu-Potsdamer und Alt-Mieter

Waldstadt - Wenn jemand die Waldstadt II wie seine Westentasche kennt, dann ist es Karl-Heinz Rothkirch. Mit seinem Angebot, diesen Bereich bei Spaziergängen kreuz und quer zu erkunden, liegt er offenkundig goldrichtig.

Waldstadt - Wenn jemand die Waldstadt II wie seine Westentasche kennt, dann ist es Karl-Heinz Rothkirch. Mit seinem Angebot, diesen Bereich bei Spaziergängen kreuz und quer zu erkunden, liegt er offenkundig goldrichtig. Am Sonntagmorgen hatten sich 18 Interessenten zum Waldstadtspaziergang eingefunden und ließen sich zeigen, was die in den 1980er Jahren erbaute Plattenbausiedlung an alter und neuer Qualität zu bieten hat.

Gustav und Frieda Bienert sind erst vor gut einem Jahr aus Prenzlau in die Waldstadt II gezogen. Sie wollten näher bei den Kindern wohnen. Nun versuche sie, auch Kontakte im Kiez zu knüpfen. Der zweistündige Rundgang erweist sich da als gute Gelegenheit und bald ist man reihum im Gespräch über die hübsch angelegten Mietergärten, über die Edeka-Kaufhalle Zum Teufelssee, die nach heftigen Bürgerprotesten gegen die Schließung nun doch erst einmal bis zum Ende des ersten Quartals 2012 offen bleibt, über die Neugestaltung der Hausfassaden mit größeren Balkonen und angebauten Fahrstühlen oder über die bessere Wärmedämmung nach der Sanierung.

Denn wenn die Waldstadt auch gerade an einem Sonntagmorgen den Eindruck macht, als liege sie im Dornröschenschlaf, so krabbelt und wimmelt und wuselt es bei genauerem Hinsehen doch überall. Da werden die Gärten vor den Häusern in Ordnung gebracht und an bisher eher ungepflegten Ecken neue angelegt. Als der Gruppe ein Blick hinter die Häuser gestattet wird, tun sich wahre blühende Kleinode auf, die entweder gemeinsam oder nur in Familie genutzt werden. Auf den Spielplätzen toben die Kinder und auf dem Sportplatz wird gebolzt, dass die Bälle nur so in die Tore krachen.

Voller Stolz zeigt Rothkirch das Waldgarten-Quartier vor. Diesen Namen hat der Neubaukomplex der Wohnungsbaugenossenschaft „Karl Marx“ an der Saarmunder Straße erhalten. Dort machen die Bauarbeiter natürlich Wochenendpause. Doch man kann sehen, wie es vorangeht. 68 Wohnungen entstehen hier, 50 davon sind schon vermietet. Drei Wohnblocks sind übergeben, die Fertigstellung der restlichen zwei erfolgt im August. Auch die Tiefgaragen sind bald einsatzbereit. Zehn Millionen Euro gibt die Genossenschaft für das neue Quartier und ihr Büro- und Wirtschaftsgebäude aus, an dem gerade Richtfest gefeiert wurde (PNN berichteten). 50 Mitarbeiter der Genossenschaft werden dort einziehen. Damit ist die „Karl Marx“ in die Mitte von drei Wohngebieten gerückt, in denen sie über 3000 Wohnungen ihres rund 7000 Wohnungen großen Bestandes hat.

Kitas, mit viel Aufwand angelegte öffentliche Spielplätze, Schulen, Sportplatz und Kletterfelsen, nicht zuletzt aber auch das Waldstadt-Einkaufszentrum sorgen dafür, dass sich die Bewohner, ob jung oder alt, in ihrem Kiez wohlfühlen. Das bestätigt auch Christa Schellhase, die sich als „Erstbezieherin“ der Waldstadt outet. Seit 1981 wohnt sie hier und genießt das immer noch. „Die Ruhe und gleichzeitig die gute Anbindung an die Innenstadt durch die Straßenbahn – besser kann man es doch gar nicht haben“, sagt sie. Und nicht zuletzt die Waldstadt-Initiative, zu der auch Rothkirch gehört, sorge mit ihren Kontrollgängen immer wieder dafür, dass Probleme beseitigt und dringende Wünsche erfüllt werden.

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