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Weithin sichtbar. Der Turm der Heilig-Geist-Residenz in der Potsdamer Innenstadt.

© Soeren Stache/dpa

Exklusiv

Lockerungen im Seniorenheim: Heilig-Geist-Bewohner dürfen wieder zusammen Filme sehen

Die Stadt Potsdam hebelt die Landesverordnung aus und erlaubt es per Ausnahmeregelung, dass sich Heimbewohner wieder treffen dürfen. 

Von Carsten Holm

Potsdam -  Der Corona-Krisenstab der Stadt hat die Freiräume für die geimpften Bewohner der Heilig-Geist-Residenz „bis auf weiteres” erheblich erweitert – und hebelt damit  die jüngste Eindämmungsverordnung des Landes aus. In dem privaten Seniorenheim an der Havel fand nun im Turm-Café erstmals seit einem halben Jahr wieder ein Filmabend statt, an dem 30 Senioren teilnehmen durften. Auch nach der neuen 7. Eindämmungsverordnung ist eine solche Zusammenkunft nicht erlaubt.

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Ausnahmeregelung beantragt für Spiele- und Filmabende

Hendrik Bössenrodt, Geschäftsführer der Residenz, hatte sofort nach Bekanntwerden der neuen Verordnung beim für die Pandemie zuständigen Verwaltungsstab eine Ausnahmeregelung beantragt. Er verwies darauf, dass alle Bewohner in der Pflege und im Betreuten Wohnen sowie die Mitarbeiter nach zwei Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer seit Mitte Februar vollen Impfschutz hätten und es seither keinen positiven Schnelltest gegeben habe. Das Heim habe „seit fünf Wochen eine Inzidenz von Null”. Bössenrodt beantragte eine Ausnahmegenehmigung auch für das gemeinsame Bingo-Spielen mit maximal 30 Bewohnern und für die etagenübergreifende Gymnastik im Pflegebereich mit bis zu 20 Teilnehmern. Wer diese Veranstaltungen besuchen möchte, muss sich vorher einem Schnelltest unterzogen haben.

Amtsärztin und Ordnungsdezernentin kritisieren Land

Sollte sich das Infektionsgeschehen in der Residenz ändern, „müsste die Ausnahmeregelung neu betrachtet und ggf. angepasst werden”, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Eine Lockerung der Situation für geimpfte Heimbewohner deutete sich bereits an, als der Krisenstab Anfang März erstmals die Geburtstagsfeier der 100-jährigen Edith Melzer im Turm-Café mit vier Verwandten genehmigte. In den PNN hielt es Gesundheitsamts-Chefin Kristina Böhm für „absolut geboten, dass der Verordnungsgeber jetzt die Möglichkeiten für diese Begegnungen schafft”. Die Debatte darüber müsse „endlich geführt werden”, sagte die Gesundheits-Beigeordnete Brigitte Meier (SPD) den PNN. 

Doch das Land blieb in der neuen Eindämmungsverordnung hart. Über den Weg der gleichsam dauerhaften Ausnahmegenehmigung lockerte die Stadt die Landesverordnung. „Der Potsdamer Krisenstab hat eine mutige Entscheidung getroffen”, kommentierte Heim-Chef Bössenrodt die Entscheidung der Stadt. 

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