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Lehrermangel in Potsdam: Viele Quereinsteiger an Förderschulen

An den vier Einrichtungen der Stadt sind knapp 16 Prozent der Lehrkräfte Seiteneinsteiger. An anderen Schulen ist die Quote deutlich geringer.

Potsdam - Im Vergleich mit anderen Orten in Brandenburg ist in den meisten Potsdamer Schulen ein Lehrermangel bisher nur ansatzweise spürbar. Doch auch in einigen Schulen in Potsdam ist der Bedarf für voll ausgebildete Pädagogen schon groß und der Anteil der Seiteneinsteiger aus anderen Berufen deutlich höher als im Durchschnitt. 

Das betrifft die vier Förderschulen der Stadt, in denen insgesamt knapp 500 Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen lernen sollen. Demnach sind in diesen Schulen 16,2 Prozent der Lehrer sogenannte Seiteneinsteiger. Das geht aus einer aktuellen Antwort des von Ministerin Britta Ernst (SPD) geführten Bildungsministeriums auf eine CDU-Anfrage hervor.

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Gleichwohl hatte die Anfrage für Potsdam auch gezeigt, dass an anderen Schulen in der Landeshauptstadt längst nicht so viele Quereinsteiger wie in anderen Teilen Brandenburgs eingesetzt werden müssen. So liegt der Anteil der Quereinsteiger in den Gymnasien bei nur 1,9 Prozent, bei Gesamtschulen bei 3 Prozent. 

Anderswo in der Mark werden hier Werte von bis zu 5,7 Prozent (Ostprignitz-Ruppin) oder 29 Prozent bei Gesamtschulen in Frankfurt (Oder) erreicht. Bei Grundschulen kommt Potsdam laut Ministerium auf einen Quereinsteiger-Anteil von 5,5 Prozent, in Frankfurt (Oder) liegt dieser hingegen bei 21,5 Prozent.

Förderschulen: Hoher Quereinsteiger-Anteil in Frankfurt (Oder)

Auffällig auch: Bei den besagten Förderschulen, wo eben auch in Potsdam offenbar ausgebildete Lehrkräfte fehlen, haben auch alle anderen Landkreise noch größere Probleme. So sind wiederum in Frankfurt (Oder) zum Beispiel schon rund 50 Prozent der Kollegen dort aus anderen Berufsgebieten rekrutiert, wie das Ministerium auflistet. 

Als Reaktion auf die Zahlen hatte Brandenburg ein neues Stipendien-Programm für künftige Landlehrer aufgelegt, die nach dem Studium an einer von 53 Schulen unterrichten, an denen sie am dringendsten benötigt werden. Die Linke-Opposition im Landtag kritisierte dies als nicht ausreichend. 

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