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Das Schwimmbad blu in Potsdam. 

© Varvara Smirnova

Legionellen im Potsdamer Bad: Tageweise Schließung des blu?

Noch immer kämpfen die Stadtwerke gegen die Legionellenbelastung im Potsdamer Schwimmbad blu. Für Besucher bedeutet das erhebliche Einschränkungen. 

Potsdam - Auch ein Viertel Jahr nach einem gefährlichen Legionellenbefall im Schwimmbad blu bekommen die Stadtwerke das Problem nicht in den Griff. Daher müssen die Besucher noch mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Für nötige Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen könnten „stunden- beziehungsweise tageweise Schließungen von Teilbereichen des blu oder auch des ganzen Bades erforderlich werden“, teilten die Stadtwerke als kommunaler Betreiber am Mittwochabend mit. In diesem Fall werde man die Öffentlichkeit aber vorab informieren. 

Wie berichtet hatte das Bad schon vom 13. Oktober 2019 an für drei Tage schließen müssen. Zuvor war eine leichte Überschreitung der Grenzwerte für Legionellen festgestellt worden. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das unter anderem die sogenannte Legionärskrankheit, eine Lungenentzündung, auslösen kann. Gefährlich ist nicht jeder Kontakt mit belastetem Wasser, sondern das Einatmen etwa von Duschnebel.

Die Fehlersuche sei komplex

Im blu verhindern nach Angaben der Stadtwerke seither Filter an Wasserhähnen und Duschen, dass Besucher mit den Keimen in Kontakt kommen, so könnten gesundheitliche Risiken ausgeschlossen werden. Zugleich arbeite man „intensiv an der Beseitigung der Ursachen im Kaltwassernetz“. So habe man, so die Stadtwerke, mit Hilfe von externen Spezialisten in den vergangenen Wochen das Trinkwassernetz des Hauses untersucht, das sich über alle fünf Etagen des blu erstrecke und über mehr als 200 Entnahmestellen verfüge: „Dementsprechend komplex ist die Aufgabe der Fehlersuche.“ 

Zugleich bereiteten die Stadtwerke weitere Maßnahmen vor, die auch zu den besagten Sperrungen der Schwimmlandschaft führen können: So würden sämtliche Netze in dem Gebäude gereinigt und desinfiziert werden. „In den nächsten Wochen werden die Abstimmungen mit einer noch zu beauftragenden Fachfirma getroffen und die Detailplanung für die Reinigung erstellt“, hieß es in der Mitteilung. Die Reinigung erfolge „abschnittsweise, um die Einschränkungen für die Besucher, den Schul- und Vereinsbetrieb so gering wie möglich zu halten“. Daher würden diese Maßnahmen möglichst außerhalb der Öffnungszeiten umgesetzt.

Man stehe im Austausch mit dem Gesundheitsamt

Parallel dazu wurde von den Stadtwerken auch ein Planungsbüro damit betraut, „auf der Grundlage der nun vorliegenden Gutachten Vorschläge zu erarbeiten, um die möglichen Ursachen der Keimbelastung nachhaltig und dauerhaft zu beseitigen“. Die Stadtwerke versicherten weiter: „Bei allen Maßnahmen stehen wir in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt.“ Aktuell stünden für die Besucher des blu auch alle Reinigungsduschen und die überwiegende Zahl der Handwaschbecken zur Verfügung – einige Duschen waren über viele Wochen hinweg durch Flatterbänder gesperrt. Das rund 40 Millionen Euro teure Bad am Leipziger Dreieck war Mitte 2017 eröffnet worden.

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