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Landtagswahl 2019: Grüne könnten Direktmandat gewinnen

Das Portal Election.de sieht Chance für Sieg im Wahlkreis 21 - die Grünen könnten eins der drei Direktmandate in der Landeshauptstadt gewinnen. 

Von Peer Straube

Potsdam - Der bundesweite Aufwind für die Grünen setzt sich auch in Potsdam fort und könnte bei der Landtagswahl am 1. September für eine faustdicke Überraschung sorgen. Nach einer aktuellen Prognose des Internetportals election.de vom vergangenen Sonntag könnte es nämlich sein, dass die Ökopartei eines der drei Direktmandate in der Landeshauptstadt gewinnt. Für den Wahlkreis 21, zu dem unter anderem die Innenstadt und Babelsberg gehören, hat das Portal für die Grünen-Kandidatin Marie Schäffer derzeit eine 76-prozentige Wahrscheinlichkeit errechnet, dass sie das Direktmandat erringt. 

Die Aussicht, dass Linke-Kandidaten Isabell Vandré den Wahlkreis gewinnt, liegt bei 14 Prozent, für Klara Geywitz (SPD) gar nur bei sieben Prozent. Sollte sich dieser Trend bei der Wahl bestätigen, wäre es das erste Mal seit der Wiedergründung des Landes Brandenburg im Jahre 1990, dass die SPD im prestigeträchtigen Potsdamer Innenstadt-Wahlkreis nicht das Direktmandat gewinnt. Bei den letzten drei Landtagswahlen war dort jeweils Geywitz direkt in den Landtag gewählt worden, in den Wahlen davor war es Herbert Knoblich gewesen.

Zuletzt hatten die Grünen in Potsdam überraschend bei der Europawahl im Mai triumphiert und die jahrzehntelange Dominanz von SPD und Linken durchbrochen. Auch bei der parallel abgehaltenen Kommunalwahl hatte die Ökopartei stark abgeschnitten und mit 18,7 Prozent knapp hinter der SPD den zweiten Platz belegt.

Keine Chance gegen Scharfenberg

Im Potsdamer Süden spielen die Grünen beim Kampf ums Direktmandat allerdings keine Rolle. 92 Prozent beträgt laut election.de dort die Wahrscheinlichkeit, dass Linke-Urgestein Hans-Jürgen Scharfenberg abermals sein Direktmandat verteidigt. Die Plattenbaugebiete gelten – trotz zuletzt deutlicher Verluste – von jeher als Linke-Hochburg. Nur Matthias Platzeck war es 2004 für die SPD gelungen, Scharfenberg das Direktmandat abzujagen. Dafür, dass das in diesem Jahr dem SPD-Fraktionschef Daniel Keller auch gelingt, liegen die Aussichten bei lediglich sieben Prozent.

Prognose auch für Saskia Ludwig gut 

Im dritten Potsdamer Wahlkreis 19, zu dem auch die CDU-Hochburgen Werder (Havel) und Schwielowsee gehören, stehen die Chancen laut der aktuellen Prognose gut, dass die Unionskreischefin von Potsdam-Mittelmark, Saskia Ludwig, ihr Direktmandat verteidigt. 74 Prozent beträgt dafür die Wahrscheinlichkeit. Auf Platz zwei folgt mit 17 Prozent der Grünen-Kandidat Robert Funke, eine nur siebenprozentige Aussicht hat der SPD-Mann Uwe Adler.

Die Prognose von election.de berücksichtigt nach Angaben des Portals neben aktuellen Umfragen auch langfristige Trends. Eingeteilt werden die Wahlkreise in drei Kategorien: „Sieg sicher“, „Sieg wahrscheinlich“ und „Vorsprung für eine Partei“. Zu letzterer Kategorie zählen aktuell auch die drei Potsdamer Wahlkreise. Laut election.de war das vorhergesagte Ergebnis bei der Landtagswahl 2014 in der umkämpften Kategorie „Vorsprung“ in 24 von 34 Fällen eingetroffen. 

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