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Landeshauptstadt als Digital Hub ausgezeichnet: Knotenpunkt Potsdam

Potsdam gehört nun zu den zwölf innovativen Digitalzentren der Bundesrepublik. Was das für die Stadt bedeutet.

Von Helena Davenport

Potsdam erwartet neue Firmenansiedlungen und das nicht ohne Grund. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Brandenburgs Landeshauptstadt zu den zwölf innovativen Digitalzentren der Bundesrepublik gehört. Wenn jetzt ein internationaler Konzern anfrage, ob Deutschland auch über Know-how auf dem Gebiet Medientechnologie verfüge, laute die Antwort Potsdam, so Stefan Frerichs, Wirtschaftsförderer der Stadt Potsdam. Die offizielle Ernennung zum sogenannten Digital Hub findet zwar erst auf dem Digital-Gipfel in Ludwigshafen am 12. und 13. Juni statt, aber schon jetzt ist klar, dass der Knotenpunkt des Hubs in der Medienstadt Babelsberg verortet werden soll – von hier aus soll die Vernetzung der Gründer mit Unternehmen, mit Wissenschaft und Forschung, Studenten und Schülern organisiert werden.

Start-ups lernen von den erfahrenen Großen und etablierte Unternehmen profitieren von der Kreativität der Jungen – so in etwa sieht das Grundkonzept der Initiative Digital Hub von der Bundesregierung aus. Die Idee lieferte der Digitalverband Bitkom. Deutschland soll als führende Industrienation gestärkt werden und Gründer aus aller Welt anlocken. Frerichs sagte, er sei anfangs skeptisch gewesen, ob eine kleinere Stadt überhaupt eine Chance habe, im Wettbewerb zu bestehen. Nur wenige Wochen arbeitete eine Gruppe an der Bewerbung, alle drei Hochschulen waren beteiligt. IT und Medien werden an einem Strang ziehen – so Potsdams Motto als Hub. Bislang wurden diese Bereiche separat betrachtet.

Zusammengehalten werden die Digital Hubs, die je einen anderen Schwerpunkt haben, durch die Hub Agency mit Sitz in Berlin. Sie wird von der Initiative finanziert und organisiert seit deren Entstehung im Oktober 2016 gemeinsame Veranstaltungen und Beratungen und sorgt für Austausch. Sie stellt alle Informationen direkt der Germany Trade & Invest zur Verfügung, der Gesellschaft des Bundes für Außenwirtschaft und Standortmarketing, die Deutschland bei ausländischen Investoren als Standort bewirbt. Das deutschlandweite Netz aus Hubs soll international überzeugen, deswegen unterstützt die Agentur auch beim Marketing. Eine direkte finanzielle Unterstützung durch den Bund ist indes nicht vorgesehen. Stattdessen müssen die Regionen selbst in der Lage sein, die Kernfinanzierung zu stemmen – das ist ein Kriterium.

Dortmund und Hamburg sind seit November ein Twin-Hub mit dem Fokus auf Logistik. Das Fraunhofer-Institut bietet als Knotenpunkt in Dortmund Fortbildungen und Kreativworkshops an, außerdem seine Räumlichkeiten für Versuche. Die Zielgruppe bestehe dort hauptsächlich aus größeren mittelständischen Unternehmen, so Matthias Parlings, Projektleiter „Digital in NRW“. In Potsdam erwartet man gespannt, was der Titel bringt: „Er wird Potsdam über Berlin hinaus auf die digitale Landkarte projizieren“, sagt Frerichs. Helena Davenport

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