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Kurz vorgestellt: Die Angebote der Potsdamer Coworking-Spaces

Der kompakte Überblick: Ein Businesscenter in der Innenstadt, Mietwerk mit zwei Standorten, Unicorn Workspaces am Neuen Markt und die Alte Feinbäckerei in Potsdam-West.

Netzwerk trifft auf Kunst

In der Potsdamer Charlottenstraße 109 hält das Businesscenter seit Ende 2016 Platz zum flexiblen Arbeiten bereit. Vor allem Gründer und Unternehmen, die die Digitalisierung von Firmen vorantreiben, sollen hier zusammenkommen. Der Center-Manager Mathias Coswig will hier eine Brücke zwischen bewährtem und neuem Arbeiten schaffen.

Das Angebot

Das Businesscenter ist 24 Stunden geöffnet. Wer will, kann auch am Wochenende oder über Nacht arbeiten. Das Angebot kann maßgeschneidert werden: Vom Einzelplatz (ab 250 Euro im Monat) bis zum abschließbaren Büro mit bis zu fünf Tischen (rund 1000 Euro monatlich) und eigenen Möbeln ist vieles möglich. Feste Paketpreise gibt es daher nicht. In den Meetingräumen, die auch separat buchbar sind, finden bis zu 25 Personen Platz. Das Businesscenter verfügt über eine Standleitung mit bis zu 500 MBit/s.

Die Atmosphäre
Kleinere Räume statt Großraumbüro, robuste Holzflächen und Altbau–Gemütlichkeit statt kühlem Metall: Das Businesscenter im denkmalgeschützten Wohnhaus hat sich nicht dem typischen reduzierten Industrieschick verschrieben, der in zahlreichen Berliner Working-Spaces vorherrscht. Stattdessen arbeiten die Netzwerker hier in einem historischen Eckhaus in kleineren Büros auf drei Etagen. Diese wurden mit viel Liebe zum Detail von 2016 bis 2017 nach denkmalgeschützten Vorgaben saniert. Wer will, kann sich in abschließbare Büros zurückziehen, doch auch für die Kommunikation ist gesorgt: Herzstück des Hauses ist eine Wendeltreppe im Gründerzeitstil. Für einen Kaffeeplausch gibt es einen Gemeinschaftsraum und gut ausgestattete Küchen auf jeder der drei Etagen.

Gut zu wissen
Netzwerk trifft auf Kunst in diesem Coworking-Space: In den Räumen hängen großformatige Gemälde der Potsdamer Malerin Marion Finke. Diese können auf Anfrage auch für die heimischen Wände erworben werden.  

Arbeiten mit Aussicht

Das Mietwerk bietet in Potsdam zwei Orte zum Coworking an. Der erste Standort ist auf 250 Quadratmetern im Hinterhaus der Potsdamer Hauptpost Am Kanal angesiedelt. Im April 2018 wurde ein weiterer Standort in einem Neubau auf dem ehemaligen Sudhaus der Brauerei in der Heinrich-Mann-Allee eröffnet. Mit Dachterrasse und drei Etagen kommt das Mietwerk 2 auf 500 Quadratmeter. Es zieht neben Potsdamer Machern auch viele Kreative aus Berlin an, denn vom Hauptbahnhof sind es nur fünf Minuten Fußweg.

Das Angebot

Das Mietwerk bietet je nach Standort zwei standardisierte Paketpreise an: Ein fester Arbeitsplatz kostet am Standort City (Am Kanal) 250 Euro monatlich, das neuere Mietwerk am Hauptbahnhof verlangt 300 Euro pro Platz. Kaffee, Wasser, Obst, Reinigungsservice und eine schnelle 500 MBit-Leitung sind inklusive. Beide Standorte sind 24 Stunden täglich geöffnet und verfügen über eine Küche, in der die Mieter regelmäßig zum gemeinsamen Lunch, Event oder abendlichen Drink zusammenkommen, um den Austausch untereinander zu fördern.

Die Atmosphäre

Viel Grün, helle Räume und klare Formen: Das Design der beiden Mietwerk-Standorte ist modern und schlicht skandinavisch. Gründer Matthias Noack hatte 2016 das Unternehmen eher aus eigener Not heraus gegründet, weil er selbst auf der Suche nach einem Platz zum Arbeiten und Netzwerken jenseits des eigenen Homeoffice war. Wichtig ist dem Mietwerk, dass sich hier jeder wie zu Hause fühlen kann. Am Standort am Hauptbahnhof locken an warmen Sommertagen die große Dachterrasse und der großartige Blick über Potsdam. Auch einen Grill gibt es. Für die kühle Jahreszeit stehen Spielekonsolen bereit.

Gut zu wissen

Auf die Klientel kommt es an: Am Kanal haben sich vor allem Programmierer zusammengefunden. Wer eher in den Medien zu Hause ist, findet Gleichgesinnte am Hauptbahnhof.

Baristas zum Büroplatz

Noch ganz frisch im Potsdamer Coworking-Universum ist Unicorn Workspaces. Seit Juli 2019 vermietet das Unternehmen mobile Büros im „Haus am Platz“ am Kutschstallhof, einen Steinwurf vom Stadtschloss entfernt. Dabei ist Unicorn Workspaces kein Neuling auf dem Markt: Das Berliner Unternehmen betreibt derzeit 15 Coworking-Spaces in Berlin, Hamburg, Köln und Lissabon, vor wenigen Tagen wurde ein Standort in München eröffnet. Bis Ende 2020 will Unicorn Workspaces bis zu 40 Filialen bespielen.

Das Angebot

Unicorn Workspaces richtet sich in Potsdam eher an größere Unternehmen; Freelancer mit Einzelplätzen wird man hier hingegen kaum antreffen. Der Space bietet rund um die Uhr auf drei Etagen insgesamt 30 Räume für verschieden große Teams. Das Preisangebot ist entsprechend höher angesiedelt: Ein Büro mit bis zu drei Arbeitsplätzen kostet um die 960 Euro monatlich. Dazu gehören ein regionales Kaffeeangebot, Obst, eine kleine Teeküche in jeder Etage und Zugang zu Meetingräumen. Unicorn konnte beim Bau an der Raumgestaltung mitwirken, das Haus wurde daher barrierefrei konzipiert. Getränke und Snacks gibt es im Gemeinschaftsbereich im Erdgeschoss zum Selbstkostenpreis. Technisch ausgeklügelt ist der Zugang zu den Räumen per spezieller App-Schließ-Funktion.

Die Atmosphäre
Einheitlicher Look und viel Platz: Unicorn Workspaces überlässt das kuschelige Lounge-Konzept der Konkurrenz und setzt stattdessen auf das Interesse der Großen. Die recht schlicht eingerichteten Räume kann der Mieter mit seiner eigenen Note versehen.

Gut zu wissen
Besonders ist das Verwaltungskonzept: In der Kernzeit zwischen 9 und 18 Uhr kümmern sich unter der Woche sogenannten Community-Baristas nicht nur um Kaffeespezialitäten, sondern sie richten auch Meetingräume für Events her und haben ein offenes Ohr für die Mieter.

Gemeinsam kreativ

Mit der Alten Feinbäckerei hat sich bereits im Jahr 2014 Potsdams erster Coworking-Space gegründet. Wie so oft war auch hier eine Notlage ausschlaggebend: Das Wohnhaus in der Carl-von-Ossietzky-Straße 21 in Potsdam-West, in dem die Arbeitsplätze bereitstehen, befindet sich seit einigen Jahren im Besitz von Bauingenieur und Feinbäckerei-Unternehmensgründer Sebastian Miethe. Als er selbst eine Bürogemeinschaft aufgeben musste, baute er schließlich das Erdgeschoss seines Domizils aus. Die Alte Feinbäckerei ist mit ihren Mietern nach einigen Jahren der Zusammenarbeit zu einer engen Bürogemeinschaft zusammengewachsen, bei der das Vertrauen im Vordergrund steht.

Das Angebot

Günstig und direkt will es Sebastian Miethe halten. Daher verzichtet die Alte Feinbäckerei auf kostenintensive digitale Technik. Für 180 Euro im Monat bekommen Mieter einen festen Platz, Wasser, Kaffee und Reinigungsservice. Das Internet versendet Daten mit 200 Mbit. Getränke oder Snacks bringen die Mieter oft selbst mit. Wer Interesse an einem Platz hat, muss jedoch etwas Geduld mitbringen: Derzeit sind alle neun Arbeitsplätze im Unternehmen belegt.

Die Atmosphäre

Große Businessmeetings kann man in der Alten Feinbäckerei nicht abhalten – baulich gibt dies das Haus schlicht nicht her. In zwei größeren Räumen sind auf knapp 100 Quadratmetern die Schreibtische platzsparend Rücken an Rücken gestellt. Dafür kann man sich hier in eine fast familiäre Atmosphäre einmieten. Die Mieter entscheiden gemeinsam, wer neu hinzustößt. Mittags gehen die Mieter oft zusammen in eines der umliegenden Restaurants – man mag und hilft sich gern.

Gut zu wissen

Einzelgänger oder Lauttelefonierer sind nicht beliebt, kreative Geister, die sich inspirieren lassen, dafür umso mehr. Die Mieter – unter ihnen Texter, Grafiker und Fotografen – haben bereits diverse Projekte zusammen entwickelt.

Anne Jerratsch

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