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Ich will rein! Tom Hanks versucht, DDR-Grenzer zu überzeugen.

© 20th Century Fox

Landeshauptstadt: Kunstschnee in der Havel

Heute kommt „Bridge of Spies“ in die Kinos. Der Dreh an der Glienicker Brücke war ein Kraftakt

Heute kommt er endlich in die Kinos, der Hollywood-Film mit Potsdams bekanntester Brücke im Titel: „Bridge of Spies“. Erstmals wurde dafür die originale Glienicker Brücke als Kulisse genutzt – doch der Dreh war eine große Kraftanstrengung, wie sich Markus Bensch, Location Scout bei Studio Babelsberg, erinnert.

So kümmerte sich eine Mitarbeiterin von Studio Babelsberg fünf Monate lang ausschließlich um die Drehgenehmigung, mit 23 Behörden und Institutionen musste alles abgestimmt werden. Eine Woche lang blieb die Glienicker Brücke dann im vergangenen Winter voll gesperrt, nur Rettungsfahrzeuge durften durch. Um die Szene des Agententauschs – Sowjetspion Rudolf Abel gegen den U2-Piloten Francis Gary Powers und den US-Studenten Frederic Pryor – noch etwas dramatischer aufzumöbeln, hatte man die Brücke auch mit historisch unkorrekten Panzersperren ausgestattet, „eine Regie- und Ausstattungsentscheidung“, wie Bensch sagt.

Den Kunstschnee hatte die Firma Snow Business aus dem zwischen Münster und Osnabrück gelegenen Ort Ladbergen geliefert. Man habe sehr darauf geachtet, dass nicht zu viel in der Havel landete, versichert Bensch. Das Material sei zwar harmlos, doch mache es einen schlechten Eindruck, wenn der Kunstschnee die Havel hinuntertreibe. Ein weiteres Problem: der Denkmalschutz. Die Brücke sollte so aussehen wie Anfang der 1960er-Jahre, einschließlich des oben schwebenden DDR-Emblems. Aber alle Ergänzungen, Lampen, Schilder, was auch immer, mussten nach dem Dreh, ohne Spuren zu hinterlassen, wieder verschwinden.

Doppelt zum Einsatz kam noch ein weiterer Standort in Potsdam: Das bei Filmcrews sehr beliebte Schloss Marquardt im Nordwesten der Stadt. Es wurde als Safe House des CIA, in dem Donovan übernachtet, und als Büro des von Sebastian Koch gespielten DDR-Anwalts Wolfgang Vogel, eingesetzt.

Von Ende Oktober bis Anfang Dezember 2014 wurde die Geschichte des Agententauschs vom 10. Februar 1962 in Potsdam, Berlin und Umgebung gedreht – sowie im polnischen Breslau. Dort entstanden die Szenen an der Mauer und am Checkpoint Charlie. A. Conrad

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