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eröffnet. In der Forschungs- und Begegnungsstätte wird eine Ausstellung über das Wirken des Theologen und Orientalisten Johannes Lepsius (1858-1926)gezeigt, der sich stark für die damals verfolgten Armenier einsetzte.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Kulturstaatsminister eröffnet Villa Lepsius in Potsdam

Nach zwölfjährigen Vorbereitungen ist das Potsdamer Lepsiushaus am Montag als Armenien-Forschungs- und Begegnungsstätte eröffnet worden

Potsdam - Mit dem Leben und Wirken des Theologen Johannes Lepsius beschäftigt sich seit Montag das neu eröffnete Lepsiushaus in Potsdam. Die Forschungs- und Begegnungsstätte im ehemaligen Wohnhaus des Humanisten eröffneten nach zwölfjährigen Vorbereitungen Kulturstaatssekretär Bernd Neumann (CDU) und Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. Der Pfarrer Johannes Lepsius (1858-1926) hatte während des Ersten Weltkrieges den türkischen Massenmord an den Armeniern bekannt gemacht und angeprangert. Seinen „Bericht zur Lage des armenischen Volkes in der Türkei“ verschickte er im Sommer 1916 von seinem Potsdamer Wohnhaus aus. Das Gebäude in der Großen Weinmeisterstraße wurde jetzt saniert und ausgebaut.    Neumann sagte, auch aus historischer Verantwortung heraus habe die Bundesregierung gemeinsam mit dem Land Brandenburg, der Stadt Potsdam und dem Verein Lepsiushaus die Begegnungsstätte eingerichtet. Das Lepsiushaus wolle an das vorbildliche Leben des Humanisten erinnern. Zudem solle dort das kulturelle Erbe der Armenier erforscht sowie auch der Dialog zwischen Türken und Armeniern gefördert werden.    Neumann mahnte eine ehrliche Aufarbeitung der Geschichte des Massenmordes in der Türkei an: „Ich bin der Überzeugung: So lange Verbrechen - wie die an den Armeniern - als solche nicht beim Namen genannt werden dürfen, solange sie verschwiegen oder bagatellisiert werden, so lange blendet eine Nation einen Teil ihrer eigenen Geschichte aus und wird der Opfer, ihrer Würde und ihrer Identität nicht gerecht.“ Deutschland und die Türkei pflegten seit vielen Jahrzehnten gute Beziehungen. Doch gerade in einer freundschaftlichen Beziehung zwischen zwei Staaten gehöre es dazu, dass man sich Wahrheiten sage. Deutschland wolle mit dem Lepsiushaus einen Beitrag dazu leisten, dass Türken und Armenier über die Gräben der Vergangenheit hinweg nach Wegen der Versöhnung suchen. dapd

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