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Kriegsopfer-Gedenken in fünf Sprachen: Stiftung beschließt Inschrift für Garnisonkirchturm

In den Sockel des künftigen Garnisonkirchturms in Potsdam soll ein Satz aus dem Lukas-Evangelium eingemeißelt werden: Er soll von weither gut lesbar sein.

Potsdam - Das Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche hat in seiner Sitzung am heutigen Freitag beschlossen, einen Satz aus dem Lukas-Evangelium in den Sandsteinsockel des künftigen Kirchturms einmeißeln zu lassen. Der Satz „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“, soll laut Stiftung auf Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch und Russisch rings um den Turm und "von weither" lesbar sein. 

Im seit Jahren anhaltenden Streit um den Wiederaufbau des Kirchturms in Potsdam sendet die Stiftung mit ihrer Entscheidung auch ein Signal der Versöhnung. Der Text stehe verbindlich für die Ziele des Wiederaufbaus und der späteren inhaltlichen Arbeit im Turm, wie es in einer Mitteilung der Stiftung hieß. Mit diesem biblischen Satz werde gezeigt, welche Aufgabe sich mit diesem Ort in Zukunft verbinde: Es gehe darum, um Frieden zu beten und für den Frieden tätig zu sein. Die Mehrsprachigkeit stehe auch symbolisch für Weltoffenheit und Dialogbereitschaft. 

Mit ihrer Entscheidung bewegt sich die Stiftung auch einen Schritt auf ihre Kritiker zu. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde den Planern widerholt vorgeworfen, die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Gebäudes zu vernachlässigen. Die Inschrift auf dem Sockel des Kirchturms solle nun "auf die Aufgabe hinweisen, im Gedenken an die Opfer von Kriegen und Gewalttaten der Vergangenheit für Versöhnung einzutreten". Es gehe nun darum, ein friedliches Miteinander in Europa und darüber hinaus zu gestalten. Mit dem Garnisonkirchturm verbinde sich eine Aufgabe, "die in die Zukunft weist".

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