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Das Museum Barberini

© dpa

Kostenlose Software für Museen: HPI und Barberini entwickeln Analyse-Plattform

Mit der Plattform sollen Kultureinrichtungen ihren Gästen ein besseres Besuchserlebnis schaffen. Im Barberini hat sich das Tool bereits bewährt.

Potsdam - Das Potsdamer Kunstmuseum Barberini hat gemeinsam mit dem ebenso in der Stadt ansässigen Hasso-Plattner-Institut (HPI) eine computergestützte Analyse-Plattform für Kultureinrichtungen entwickelt und stellt diese kostenfrei zur Verfügung. Ziel der Plattform sei es, dass kulturelle Institutionen durch die Analyse verschiedener Daten konkreter auf Wünsche und Verhalten von ihren zahlenden Gästen eingehen können und so ein besseres Besuchserlebnis geschaffen wird, teilen Barberini und HPI in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. 

Das Programm werte dabei Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Ticketsystem, Social-Media-Kanälen und Bewertungsportalen aus, um damit Besucher-Angebote verbessern zu können. Erarbeitet wurde die Plattform von einem Team von sechs Bachelor-Studierenden des HPI in enger Abstimmung mit Mitarbeitern des Museums Barberini im vergangenen Jahr.

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Open-Source-Projekt für Kultureinrichtungen in ganz Deutschland

Das Programm steht künftig als sogenanntes Open-Source-Projekt Kultureinrichtungen in ganz Deutschland zur Verfügung. Jedes Haus kann den Quellcode der Plattform nutzen und für sich anpassen. Abrufbar ist das Programm auf der internationalen Entwicklungsplattform GitHub. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Ergebnisse und die entwickelte Plattform unseres Bachelor-Projekts nun für alle Kultureinrichtungen in Deutschland zur Verfügung stellen können“, erklärt Professor Christoph Meinel, Direktor des HPI. 

Kulturhäuser hätten damit die Möglichkeit, Entscheidungen auf einer umfassenden und repräsentativen Datengrundlage zu treffen. Das sei, so Meinel, bislang nur auf Basis punktueller direkter Befragungen von Besuchern möglich gewesen, nun würden die Daten aus verschiedenen Bereichen dank des Programms gebündelt und analysiert.

Vor der jetzigen Veröffentlichung für alle Kulturinstitutionen in Deutschland wurde die Plattform im Museum Barberini über den Sommer 2020 in verschiedenen Abteilungen des Hauses eingesetzt. „Das Tool hat sich schon in vielerlei Hinsicht bewährt“, sagte Ortrud Westheider, Direktorin des Museums. Man habe es bei speziellen Fragestellungen eingesetzt, etwa, als das Museum die Besucherströme während des Corona-Betriebs neu planen musste. Auch verschiedene Marketing-Aktivitäten in sozialen Netzwerken seien mithilfe der Plattform-Daten geplant worden. 

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