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Landeshauptstadt: Konkrete Nachweise gefordert

Turbine Potsdam und der SVB streiten sich um die Reparaturkosten der Flutlichtmasten im Karli

Babelsberg - Das Karl-Liebknecht-Stadion, die Spielstätte des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 und des Frauenfußball-Meisters Turbine Potsdam, bleibt ein Zankapfel – jedenfalls wenn es darum geht, wer wie viel bezahlen soll. Dieses Jahr soll der SVB von der Stadt 305 000 Euro als Betriebskostenzuschuss bekommen, dafür soll Turbine das Stadion für Spiele weiterhin kostenlos nutzen können, teilte die Stadtverwaltung mit. Grundlage ist ein Erbbaurechtsvertrag aus dem Jahr 2002. Damit sind die Nulldreier unzufrieden.

Aufgeflammt ist der Streit an den Kosten für die Reparatur von Flutlichtmasten im Stadion. Diese müssen einklappbar sein, damit nicht die Sichtachsen zum Flatowturm verstellt sind und der Weltkulturerbestatus Potsdams gefährdet ist. Turbine hatte zugesagt, 25 Prozent der Kosten zu übernehmen. Zuletzt aber hatte Turbine vom SVB sogar Kontoauszüge verlangt, um die Kosten nachvollziehen zu können. Dies liegt vor allem daran, dass die im Februar veranschlagten rund 80  000 Euro nicht benötigt wurden. Die Reparatur wurde billiger – nur rund 40 000 Euro schlugen zu Buche, sagt Nulldrei-Geschäftsführer Klaus Brüggemann.

Dann aber, ärgert sich Brüggemann, wollte Turbine sich nur an den reinen Kosten des Stahls beteiligen. Nicht aber an denen für Gutachter, Baubetreuer, Statiker – deren Leistungen aber seien unabdingbar notwendig. Jetzt zeige er sogar die Kontoauszüge, so Brüggemann – „weil ich mit dem Thema Ruhe haben möchte“.

Ob die so schnell kommt, darf bezweifelt werden. Für Matthias Morack, Geschäftsführer bei Turbine und Ex-Spieler beim SVB 03, stellt es sich so dar: Im Oktober seien noch 80 000 Euro als Reparaturkosten angegeben worden. Teile davon seien aber teilweise von den Stadtwerken bezahlt worden. Dann kam eine neue Abrechnung über Kosten in Höhe von 34 563 Euro bei Turbine an. Und als Morack die Kontoauszüge prüfte, konnte er nur 28 595 Euro davon nachvollziehen – brutto, wie er sagt. Die Umsatzsteuer bekomme Babelsberg vom Finanzamt zurück, so Morack. Und ob alles Verbleibende dann Reparaturkosten seien oder Posten, die aus dem Betriebskostenzuschuss der Stadt zu zahlen sind – das wird noch geprüft. Bisher hat Turbine an den SVB nach eigenen Angaben 3600 Euro überwiesen.

Auch bei den laufenden Kosten beim Spielbetrieb, wie Energie- und Wasserverbrauch, ist Turbine laut Morack bereit, etwas zu bezahlen. Auch hier sei das Problem der Nachweis: Es gibt keine Strom- oder Wasserzähler und somit keine abgrenzbaren Kosten, moniert der Verein in einem Schreiben an die Stadtverordneten, das den PNN vorliegt. ihö/HK

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