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KOMMENTIERT: Nicht verkleinern

Warum Henri Kramer den Volkspark gern in bisheriger Größe erhalten möchte.

Angesichts des rasanten Wachstums des Stadtteils Bornstedter Feld erscheint es immer unverständlicher, dass ausgerechnet dort der kommunale Volkspark verkleinert werden soll. Tausende Neu-Potsdamer ziehen in den Norden, darunter viele Familien – sie alle haben in dem bisherigen Volkspark eine ideale Freiluft-Freizeitfläche.

Aber diese soll bald deutlich kleiner werden: Die kommunale Bauholding Pro Potsdam plant, ab nächstem Jahr große bisherige Parkflächen an der Georg-Hermann-Allee mit Wohnhäusern bebauen zu lassen. Das sei unausweichlich, denn es gehe ums Geld, lautete bisher das Argument: Ohne Veräußerung der Flächen und den Wohnungsbau würden dem städtischen Entwicklungsträger fest eingeplante Einnahmen in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro entgehen. Dieser Betrag würde für den weiteren Ausbau der öffentlichen Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung stehen, und auch aus dem Haushalt der Stadt sei ein solcher Einnahmeverlust nicht zu kompensieren.

Allerdings hat der Entwicklungsträger, so hört man immer wieder, in den vergangenen Jahren deutlich mehr Einnahmen erzielt als ursprünglich erwartet – weil Grund und Boden in Potsdam immer teurer wird. Daher sollte die Stadtpolitik dringend nachfragen, ob die Rechnung gegen den Erhalt des bisherigen Volksparks tatsächlich noch so stimmt. Und die Politik sollte sich fragen, ob man nicht im Interesse vieler Anwohner und angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen auf die Park-Verkleinerung verzichten kann, sei es teilweise. Im Sinne eines grünen und ökologischen Potsdams wäre das ein Gewinn. Und auch die Anwohner sollten aktiv werden – sie sind schließlich viele!

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