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KOMMENTIERT: Geheimniskrämer

Nicht zum ersten Mal gibt es Probleme im Potsdamer Schwimmbad blu, diesmal sind es Keime im Variobecken. Die Stadtwerke informieren die Öffentlichkeit aber - wieder mal - nur mit Verzögerung.

Potsdam - Es ist nicht das erste Mal. Im Schwimmbad blu gibt es ein Problem – aber die Potsdamer erfahren erst mit Verzögerung davon. Von einem „technischen Defekt“ war zunächst die Rede, als das Variobecken geschlossen werden musste – nun stellt sich heraus: Das Wasser war mit Keimen belastet.

Am Freitag kam die Schließung des Freizeitbeckens „nach einer Verunreinigung durch einen Badegast“ hinzu – über die genauen Gründe wurden die Potsdamer im Unklaren gelassen.

Der Kommunikations-GAU war bereits im vergangenen Herbst zu erleben, als es in dem Bad zu einem tragischen Unfall mit tödlichem Ausgang kam – und die Öffentlichkeit erst durch Augenzeugenberichte davon erfuhr.

Es handelt sich beim blu um ein öffentliches Bad, gebaut und betrieben von einem städtischen Unternehmen. Transparenz im Umgang mit der Öffentlichkeit sollte da selbstverständlich sein. Fehler, Unfälle und Defekte können immer passieren. Wenn der Betreiber, eine Stadtwerke-Tochter, danach aber eine Strategie der Informationsverhinderung verfolgt, die Öffentlichkeit nur mit Verzögerung und nicht umfassend informiert, schadet er sich damit am Ende selbst. Denn derartige Geheimniskrämerei bietet nur Anlass zu Spekulationen, Gerüchten und Verunsicherung.

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