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Die Potsdamer Stadtverwaltung prüft eine Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel.

© Andreas Klaer

Kommentar zur Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel: Kameras bringen nichts

Ist eine Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel in Potsdam wirklich nötig und sinnvoll? Viel spricht dagegen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Potsdam - Eines ist sicher: Der Vorstoß der Stadtverwaltung für eine mögliche Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel wird für Debatten sorgen. Und die sind nötig. Denn nachdem die beliebte Freizeitanlage im Sommer mehrfach wegen Vandalismus und einzelner Straftaten in die Schlagzeilen gekommen ist und auch die rechtspopulistische AfD mit dem Thema Stimmung machen will, sollte die Potsdamer Kommunalpolitik genau abwägen, ob Kameras an dieser Stelle wirklich nötig und sinnvoll sind.

PNN-Redakteur Henri Kramer hält nichts von der Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel.
PNN-Redakteur Henri Kramer hält nichts von der Videoüberwachung auf der Freundschaftsinsel.

© Sebastian Gabsch

Die Freundschaftsinsel ist kein Kriminalitätsschwerpunkt

Viele Argumente sprechen dagegen. Das erste: Ein massiver Kriminalitätsschwerpunkt ist die Freundschaftsinsel nicht, trotz der Fälle in diesem besonders langen Sommer. Doch würden Kameras das verhindern? Eher nicht. Es ist lange bekannt, dass Kameras schlicht für eine Verlagerung von Kriminalität sorgen – will man dann noch mehr Kameras aufstellen, die noch mehr Datenmengen produzieren? Und müsste dann nicht auch die Schlösserstiftung über Kameras im Neuen Garten nachdenken, in dem auch viel Vandalismus zu verzeichnen ist?

Sinnstiftender scheinen da zunächst einfachere Maßnahmen, die teils schon umgesetzt werden: Mehr Streifen von Ordnungsamt und Polizei, mehr Schilder mit der Parkordnung. Aber Kameras? Dafür sind die Parks und Freizeitanlagen der Stadt zu schön.

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