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Kommentar zur Tierquälerei-Debatte in Potsdam: Ein Nutztier

Die Debatte um den Pferdefuhrbetrieb Sengebusch in Potsdam sorgt in sozialen Netzwerken für empörte Kommentare. Dabei sind Fahrten mit Pferdekutschen nicht automatisch Tierquälerei, sondern eine traditionelle Arbeit mit Nutztieren. 

Ein Kommentar von Henri Kramer

Die aktuelle Debatte um den seit Jahrzehnten bestehenden Pferdefuhrbetrieb Sengebusch sorgt derzeit für Hunderte Kommentare in sozialen Netzwerken wie Facebook – nachdem ein Pferd am Luisenplatz hingefallen ist, sich eine Schürfwunde zuzog und Tierschützer mit einem entsprechenden Foto nun Stimmung im Internet machten. Dabei sind Kremserfahrten für Touristen zunächst einmal eben nicht automatisch Tierquälerei, sondern eine traditionelle Arbeit mit Nutztieren, Stichwort Gewerbefreiheit. Die Frage ist dabei allerdings, ob die Fahrten immer zumutbar sind, gerade an sengend heißen Tagen. Hier sollte die Stadtverwaltung tatsächlich die Regeln verschärfen und deren Einhaltung kontrollieren. Auch in Hinblick zur Routenführung entlang einer viel befahrenen Hauptstraße kann man durchaus Diskussionen führen – wie übrigens auch anderswo in Deutschland ähnliche Debatten stattfinden, etwa zum Verbot von Pferden bei Karnevalszügen in Köln oder auch zu den umstrittenen Pferdekutschen am Brandenburger Tor in Berlin. 

Bei Letzterem hatte sich das betroffene Fuhrunternehmen allerdings schon vor Monaten erfolgreich vor dem Gericht gegen das mit der Verkehrssicherheit begründete Verbot des zuständigen Berliner Bezirksamtes gewehrt. Nicht jeder gut gemeinte Tierschutzvorstoß ist daher rechtlich auch haltbar. Und das Beispiel Sengebusch, wo im Sommer angebliche Tierschützer sogar die Pferde freigelassen haben sollen, zeigt auch, wie manche Aktivisten völlig vernunftbefreit agieren – und mit ihrem Handeln Tiere – und auch Menschen – in Gefahr bringen.

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