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Die Glienicker Brücke in Potsdam.

© Foto (Symbolbild): Andreas Klaer

Kommentar zum Wahlergebnis: Potsdam bleibt bei der Europawahl ein Sonderfall

In Brandenburg siegt bei der Europawahl die AfD. In Potsdam sieht es anders aus: Hier holten die Grünen fast jede vierte Stimme. Kein Zufall. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Potsdam - Bei der Europawahl in Potsdam hat sich einmal mehr gezeigt: Die Landeshauptstadt ist ein Sonderfall, kaum anderswo in Ostdeutschland wird so links gewählt wie an der Havel. Gegen den Landestrend haben die Grünen rund ein Viertel aller Wählerstimmen geholt.

Die Zuwächse bei der rechtspopulistischen AfD blieben im Vergleich zu anderen Regionen in der Mark im überschaubaren Bereich, auch wenn die Partei im ländlicheren Norden der Stadt überraschend auftrumpfen konnte. Bemerkenswert stark fielen die Verluste von SPD und Linken aus, die beide deutlich unter der 20-Prozent-Marke blieben. 

Henri Kramer, Redakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
Henri Kramer, Redakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

© Sebastian Gabsch

Gleichwohl stellen linkere Parteien weiter die Mehrheit der Potsdamer Wähler, zumal auch die CDU mit Verlusten zu kämpfen hatte und nur die FDP im bürgerlichen Lager nennenswerte Zuwächse verbuchen konnte. Bemerkenswert war das Abschneiden vermeintlicher Leichtgewichte wie von der Satire-Partei „Die Partei“, die fünf Prozent der Stimmen holte.

Doch vor allem im Gedächtnis der Stadt wird der Grünen-Erfolg bleiben: Zehn Prozent mehr – und dies in der Stadt, in der die wichtigsten Forschungseinrichtungen zum Thema Klimaschutz angesiedelt sind und die Schülerproteste „Fridays for Future“ viel Zulauf haben. Kein Zufall.

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