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Gravitationswellen, Signale vom Anfang der Welt.

© dpa

Kommentar zum Physik-Nobelpreis: Spirit!

Der Nobelpreis für die Messung einer Gravitationswelle hat viel mit Potsdam zu tun, meint PNN-Redakteur Jan Kixmüller. Es liegt am Spirit der Stadt, in der einst Albert Einstein die Gravitationswellen theoretisch postulierte.

Es war immer ein gern bemühtes Bonmot in der Potsdamer Forscherszene, ja mehr noch, eine Hoffnung, letztlich eine Perspektive. Wenn es denn – irgendwann einmal in ferner Zukunft – klappen sollte, mit der direkten Messung einer Gravitationswelle, dann dürfte dafür ein Nobelpreis fällig sein. Der wurde nun am Dienstag auch für diese wissenschaftliche Leistung verliehen, an drei US-Forscher. Dass der Preis dennoch recht viel mit Potsdam zu tun hat, liegt an der reichlichen Vorarbeit, die in den vergangenen 22 Jahren am hiesigen Albert-Einstein-Institut dafür geleistet wurde.

Und natürlich auch am Genius loci, am Spirit der Stadt sozusagen, in der Albert Einstein, der die Gravitationswellen einst theoretisch postulierte, ein Observatorium zur Bestätigung seiner Relativitätstheorie errichten ließ und unweit von hier in Caputh einige Jahre über die Kräuselungen der Raumzeit nachdachte. Dass es nun mit der Wellen-Messung so schnell ging, hatte niemand erwartet. Jetzt dürften durch solche Messergebnisse sogar Antworten auf den Ursprung der Welt möglich werden. Bleibt noch die offene Frage nach der Weltformel, die die Physik des Großen mit dem Kleinsten vereint. Auch daran wird in Potsdam gearbeitet.

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