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Der Potsdamer AfD-Chef Dennis Hohloch (AfD) ist auch Landtagsabgeordneter.

© Monika Skolimowska/dpa

Kommentar zu rechter Hetze: Und fertig ist die Opferrolle

Noch bevor Details bekannt waren, veröffentlichte der AfD-Politiker Dennis Hohloch seine Theorien bei Facebook. Auch wenn er falsch lag - sein Ziel hat er erreicht. Ein Kommentar.

Potsdam - Es ist ebenso vorhersehbar wie ekelhaft: Es passiert ein Verbrechen und nur kurze Zeit später meldet sich ein AfD-Politiker zu Wort und nutzt das Vorgefallene, um gegen Ausländer zu polemisieren. So war es auch am Wochenende. Noch bevor die Polizei nähere Details zu einem Vorfall mit zwei Schwerverletzten in Drewitz bekannt gegeben hatte, meinte Potsdams AfD-Fraktionschef Dennis Hohloch zu wissen, was genau passiert ist und wer daran schuld sei. Seine detektivischen Erkenntnisse veröffentlichte der Landesvorsitzende der vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuften Jungen Alternative für Brandenburg auf seiner Facebookseite. Mitten rein in die rechtsextreme Echokammer. 

Dort wird dann von den Kommentatoren verbal aufgerüstet. Ziel erreicht. Erst wird verdreht, dann wird behauptet, so etwas sei inzwischen Alltag, schließlich heißt es, die Flüchtlingspolitik habe zu viele Fremde ins Land gebracht. Wenn sich dann herausstellt, dass das Geschehen doch anders abgelaufen ist, schweigt der besorgte Bürger entweder darüber oder behauptet, das mache ohnehin keinen Unterschied. Kommt öffentlich Kritik auf, heißt es, es gebe in Deutschland keine Meinungsfreiheit. Fertig ist die Opferrolle. Der nächste Beitrag auf Facebook kann geschrieben werden.

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