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Das Potsdam Museum am Alten Markt.

© Andreas Klaer

Kommentar zu Potsdams Museumsdebatte: Besser vertagen

PNN-Redakteur Henri Kramer hält die Debatte um mehr Platz für das Potsdam Museum für etwas aus der Zeit gefallen. Die Stadt hat in Zeiten knapper Kassen wichtigere Probleme zu lösen. Ein Kommentar

Ständig hat Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD) in den vergangenen Monaten wiederholt, dass sich Potsdam keine zusätzlichen Projekte leisten kann – wegen der einbrechenden Steuereinnahmen und sinkender Landeszuschüsse im Zuge der Coronakrise gehe es in den Haushaltsverhandlungen eher darum, was sich Potsdam überhaupt noch leisten könne. Etwas aus der Zeit gefallen muten da die aktuellen Debatten an, wo und wie das Potsdam Museum nun zusätzliche Flächen für seine Kunst erhalten könnte: Dieses Anliegen ist zwar sinnvoll, in einer Stadt mit einer schon großen Museumsdichte allerdings nicht vordringlich – angesichts auch vieler anderer Dauerprobleme wie fehlenden Sportplätzen, einer nicht vorhandenen Schwimmhalle im Norden oder anderer ungelöster Finanzierungsfragen wie etwa zum neuen Stadtviertel Krampnitz. Einigermaßen schräg ist zudem der Vorschlag, die zusätzlichen Museumflächen im neuen Kreativquartier unterzubringen. Die Stadt würde dann nämlich ein potenter Dauermieter in einem Areal, dass sie zuvor selbst an einen Investor verkauft hat. Fazit: Als Beitrag in Sachen Realpolitik wäre es sinnvoll, die Debatte um zusätzliche Flächen für das Museum um einige Jahre zu vertagen – wenn Steuerquellen wieder sprudeln.

Henri Kramer, Redakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
Henri Kramer, Redakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

© Sebastian Gabsch

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