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PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

Kommentar zu Brandenburgs Corona-Politik an Schulen und Kitas: Fahrlässig

PNN-Redakteur Henri Kramer ärgert sich über die Art und Weise, wie Brandenburgs Bildungsministerium mit Kitas, Horten und Schulen in Corona-Zeiten verfährt. Mit dem notwendigen Lockdown hat das nichts zu tun.

Natürlich sind so eine Pandemie und ihre Folgen nicht planbar. Allerdings hatte sich in den vergangenen Tagen und Wochen zunehmend abgezeichnet, dass wegen der hohen Zahl von Corona-Infektionen zum Beispiel die Schulen womöglich geschlossen werden müssen. Nun ist es soweit. Und das Chaos ist da – das fängt schon damit an, dass Hortträger noch keine Ansagen haben, wie sie mit der erweiterten Maskenpflicht ab der ersten Klasse umgehen sollen. Noch unverständlicher aber ist es, dass das Land trotz der sich schon länger abzeichnenden Krise keine Notfallbetreuung für Eltern aus systemrelevanten Berufen anbieten kann. Stattdessen steht nun die Freiwilligkeit: Wer keine Betreuungsmöglichkeit für sein Kind hat, soll es eben doch in die Schule oder die Kita bringen können – obwohl der Bund-Länder-Beschluss vom Sonntag eigentlich die Schließung der Einrichtungen ab Mittwoch vorsieht. Nun könnte man sagen, drei Tage mehr oder weniger seien angesichts der Lage auch nicht mehr entscheidend. Doch haben diesen Schlingerkurs vor allem die Lehrer auszubaden, die parallel Distanz- und Präsenzunterricht anbieten müssen – und sich im Zweifel, wie viele ihrer Schüler, kurz vor Weihnachten doch noch den Virus einfangen. Das ist vor allem eins: Fahrlässig.

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