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Kommentar: Wendedenkmal: Zum Glück noch nicht aufgegeben

Vor sechs Jahren präsentierten die Initiatoren des Wendedenkmals auf dem Luisenplatz erstmals ihr Projekt. Eigentlich stießen sie auf offene Ohren. Doch passiert ist noch immer nichts. 

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Eigentlich könnte man meinen, sechs Jahre Vorlauf sind genug. Sechs Jahre, um auf einem öffentlichen Platz ein Denkmal für ein historisches Ereignis zu schaffen und dieses pünktlich zum 30. Jahrestag der Öffentlichkeit zu übergeben. Die Rede ist vom Luisenplatz und den seit vielen Jahren diskutierten Bodenplatten, die an den 4. November 1989 erinnern sollen, als Zehntausende Potsdamer gegen die SED-Diktatur demonstrierten. Schon 2013 präsentierten die Initiatorinnen Heike Roth und Gabriele Schnell ihr Projekt – damals noch mit dem Ziel, das Denkmal bis zum 25. Jahrestag 2014 realisieren zu können. Sie stießen damit zwar auf offene Ohren – doch es passierte viel zu lange viel zu wenig. Zwar tauchte das Thema immer wieder in den Gremien des Stadtparlaments auf, noch im Februar 2018 beschloss eine Mehrheit der Stadtverordneten einen Antrag, in dem es wörtlich heißt: „Das Denkmal soll zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution 2019 fertiggestellt werden.“ Doch offenbar fehlte diesem wichtigen Projekt die Lobby. Denn der 30. Jahrestag am Montag verstrich, ohne dass ein solches Denkmal übergeben wurde. Dass die Initiatoren nicht längst entnervt das Handtuch geschmissen haben, ist ein Wunder. Sie hoffen weiter – auf den 4. November 2020.

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