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PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

Kommentar | Untersuchungskommission im Bergmann-Klinikum: Auch eine Chance

Die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission, die den Coronaausbruch im Bergmann-Klinikum aufklärt, war notwendig. Die Kommission kann nun bestimmen, was sich langfristig ändern muss. 

Potsdam - Nach dem zu lange unerkannt gebliebenen Coronaausbruch im Klinikum und seinen tödlichen Folgen war die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission absolut notwendig. Gleichwohl ist die Frage, was so ein Gremium zu leisten vermag. Zumindest die fachliche Expertise der vorgestellten Mitglieder liest sich überzeugend: Vertreter aus Konkurrenzhäusern des Bergmann-Klinikums arbeiten mit, ebenso Experten aus Richtungen wie Krankenhausarchitektur, Organisationswesen oder Pflegewissenschaft. Und: Die meisten der Mitglieder stammen nicht aus Potsdam, was die Unabhängigkeit des Gremiums unterstreicht. 

Allerdings ist die Kommission nun auch auf die Zuarbeiten angewiesen, die sie zum Beispiel aus dem Klinikum erhält. Da liegen die Grenzen eines solchen Gremiums – eine ordentliche Justizbehörde hat eben deutlich größere Ermittlungsbefugnisse als so ein Gremium. Bisher prüft die Staatsanwaltschaft noch, ob sie überhaupt gegen die beurlaubte Klinikumsspitze oder andere Ärzte ermittelt. Die Kommission kann hingegen vor allem bestimmen, was sich langfristig im Klinikum ändern muss, damit sich so ein Desaster nicht wiederholt – hier liegt eine große Chance für ihre Arbeit.

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