zum Hauptinhalt

Kommentar über Wahlplakate: Multimedial

In den vergangenen Jahren haben Wahlkampagnen gezeigt: Neue Wählergruppen werden längst über das Internet erreicht. Die Wirkung von Wahlplakaten ist deshalb fraglich, meint Valerie Barsig.

Von Valerie Barsig

Raterunde: „Chancen sind überall zu Hause.“ „Warum Europa? Weil wir gemeinsam stärker sind als allein.“ „Integration muss man umsetzen, nicht aussitzen“. Na? Stimmen Sie zu? Vermutlich finden Sie die Aussagen zumindest nicht falsch. Sagen wir mal: Wären das Slogans einer Partei, dann könnte man sie wählen. Tatsächlich sind es die Slogans der Potsdamer Wahlplakate von FDP, SPD und Grünen.

Wahlplakate, die wir schlicht nicht brauchen. Denn: Sie zeigen zwar die Präsenz der Parteien. Aber ihre Wirkung auf eine tatsächliche Wahlentscheidung ist fraglich. In Zeiten des Internets erreicht man gerade junge Wähler, die es zu überzeugen gilt, nicht mehr mit Werbung auf der Straße. Man erreicht sie im Internet, zum Beispiel über die Sozialen Netzwerke.

Und auch dort nicht mit leeren Slogans, sondern in der Interaktion und mit kurzen Clips. Wahlkampf ist multimedial geworden, Wahlplakate sind obsolet. Auch Stammwählern sind die Plakate vermutlich egal – sie bleiben ohnehin bei der Partei, zu der sie schon lange stehen, das Plakat besticht da höchstens noch durch Ästhetik. Wären sie wenigstens mit einem QR-Code versehen, könnten die Parteien Handynutzer direkt zu ihrem Wahlprogramm leiten – damit man sich mit Inhalten auseinandersetzen kann.

Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an leserpost@pnn.de

+++

Lesen Sie weiter:

In Potsdam haben die Parteien den Wahlkampf begonnen - was die Parteien beim Aufhängen ihrer Wahlplakate beachten müssen.

+++

Zur Startseite