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Kommentar über unsichere Eisflächen: Lebensgefährlich

Trotz Warnungen von Feuerwehr und Polizei sind zwei Jugendliche ins Eis eingebrochen. Henri Kramer über Unvernunft und das richtige Handeln von Ordnungshütern

Wegen des Klimawandels sind die Winter in den vergangenen Jahren auch in Potsdam immer wärmer ausgefallen – weswegen auch Gewässer tendenziell immer seltener wirklich derart zufrieren, dass sie sicher tragfähig sind. Und vielleicht ist es die mangelnde Erfahrung mit diesem gefährlichen Phänomen, die in den vergangenen Tagen auch in Potsdam einigen Menschen beim Anblick einer Eisfläche offenbar den Verstand gleich mit hat einfrieren lassen.

Es gibt keine Extraleben

Selbst am Sonntag, als der Frost aufhörte, konnte man noch Väter und Mütter beobachten, wie sie etwa auf dem Heiligen See mit Kinderwagen unterwegs waren – obwohl tiefe Risse im Eis und offene Wasserflächen zu sehen waren. Solcher Leichtsinn kann lebensgefährlich sein. Das Leben ist eben kein Videospiel mit Extraleben, vielmehr begibt man sich gerade bei Plusgraden auf sehr dünnes Eis – ist man einmal eingebrochen, erschlaffen innerhalb weniger Minuten im eiskalten Wasser die Muskeln, der Körper erlahmt und geht unter. Noch dazu: Wer einbricht, bringt nicht nur sich in Lebensgefahr, sondern auch potentielle Retter. Insofern war es nur konsequent und richtig, dass Polizei und Ordnungsamt am Sonntag den Heiligen See räumten. Manche Menschen muss man vor sich selbst schützen.

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Beitrag: Eiskalt erwischt. Unfälle und überfüllte Rettungsstellen wegen Glätte. Zwei Zwölfjährige brechen Am Stern ins Eis ein

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