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Mike Schubert (SPD) wurde knapp zum neuen Sozialdezernenten gewählt.

© A. Klaer

Kommentar über Schuberts Wahl zum Sozialbeigeordneten: Schaden

Der denkbar knappe Wahlausgang ist ein verheerendes Signal für den neuen Sozialbeigeordneten Mike Schubert, für Oberbürgermeister Jann Jakobs und die Rathauskooperation. Der größte Schaden ist allerdings der Verlust von Glaubwürdigkeit. Ein Kommentar.

Dritter Wahlgang, eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme – desaströser kann die Wahl eines neuen Dezernenten nicht laufen. Was für ein verheerendes Signal. Für Oberbürgermeister Jakobs, der sich auf seinen Parteigenossen Mike Schubert als Kandidaten festgelegt hatte. Für Schubert selbst, dem schon vorher das Stigma des Sozis, der auch bei mangelnder Eignung einen Posten zugeschoben bekommt, anhaftete. Und für die Rathauskooperation, dieses Zweckbündnis gegen die Linke, das – Ironie: einst von Schubert geschmiedet wurde – jetzt aber immer mehr zerfällt.

Natürlich ist eine geheime Wahl immer auch die Stunde der Abrechnung, der Heckenschützen, der späten Rache. Und Schubert ist, gelinde gesagt, nicht der Beliebteste. Doch dieses schlechte Ergebnis sagt mehr aus. Es offenbart einen Autoritätsverlust des Oberbürgermeisters, der auf hausgemachte Fehler zurückgeht: Die Kandidatensuche, die viele als Farce empfanden, als Feigenblatt für die von vornherein beschlossene Kür des Parteigenossen Schubert. Der größte Schaden, den Jakobs und Schubert erlitten haben, ist der Verlust von Glaubwürdigkeit – der nicht nur sie trifft, sondern die gesamte Stadtpolitik.

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