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Kommentar über Schleichwege in Potsdam: Schleichwege: Potsdams Konflikt

Wenn ein Konflikt immer wiederkehrt und administrativ nicht behoben werden kann, deutet das auf ein größeres Problem hin, meint PNN-Autor Marco Zschieck in seinem Kommentar.

Potsdam tut sich schwer, für sein Problem mit dem Schleichverkehr durch Anliegerstraßen Lösungen zu finden. Ein aktuelles Beispiel ist die Viereckremise, die unter den Auswirkungen der wegen Bauarbeiten gesperrten Nedlitzer Straße leidet. Für die gibt es zwar eine Umleitung, doch die ist trotz Sommerferien immer wieder überlastet. Zahlreiche Autofahrer suchen sich deshalb andere Wege.

Das war absehbar. Die Stadtverwaltung liefert eine Reihe von Argumenten, warum für die betroffenen Anlieger nicht mehr getan werden konnte, als zwei Querschwellen auf die Fahrbahn zu schrauben. Befriedigend ist das nicht. Und auch kein Einzelfall.

Der Versuch, den Durchgangsverkehr aus Nebenstraßen herauszuhalten, scheitert oft an rechtlichen Hürden. Außerdem behindern Poller oder Durchfahrtsverbote auch jene, die tatsächlich die betreffende Straße ansteuern wollen. Wenn ein Konflikt immer wiederkehrt und administrativ nicht behoben werden kann, deutet das auf ein größeres Problem hin. Offenbar sind in Potsdam zu viele Autos für die vorhandenen Straßen unterwegs. Die wachsende Stadt muss einen Weg finden, Mobilität zu ermöglichen, ohne die Lebensqualität in den Wohnvierteln zu zerstören. Dafür wird es keine schnelle Lösung geben. Aber es muss daran gearbeitet werden.

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Bericht: Trotz Anwohnerbeschwerden will die Stadt keine weiteren Schilder oder Blitzer in Potsdams Norden. Im Kampf gegen Schleichverkehr herrscht Stillstand. 

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