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Kommentar über Potsdams Wachstum: Mehr Menschen, mehr Schulden?

Sollte die Stadt nicht zusätzliches Geld in die Hand nehmen, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern? Ein Thema für den Bürgermeister-Wahlkampf.

Die Stadt wächst und wächst, selbst von hohen Wohnungsmieten und exorbitanten Grundstückspreisen lassen sich Zuzügler kaum abschrecken. Zugleich kommt man im Rathaus kaum hinterher, die nötige Infrastruktur für die neuen (und alten) Potsdamer vorzuhalten – Kitas, Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Straßen.

Das sorgt für Frust, egal ob wegen zu voller Kitas, zu voller Schulen oder zu voller Busse und Bahnen. Oder wegen löchriger Straßen. Und jetzt steht auch noch der Verdacht im Raum, dass die Stadt ihre Satzung für die Kita-Gebühren so ausgelegt hat, dass sie auf Kosten der Eltern Geld sparen konnte – sollte sich das bestätigen, kann das für die Kämmerei noch einmal ein paar Millionen Euro mehr pro Jahr bedeuten. Noch schwieriger wäre es dann, zu dem von Kämmerer Burkhard Exner (SPD) als unausweichlich dargestellten investitionsorientierten Haushalt zu kommen, wonach Potsdam Überschüsse erwirtschaften soll, um nötige Investitionen selbst zu bezahlen.

Ist das tatsächlich möglich – oder nur Utopie? Müsste eine wachsende Stadt nicht, wie ein expandierendes Unternehmen, auch geliehenes Geld in Größenordnungen in die Hand nehmen? Gerade um den Anforderungen noch Herr zu werden, um die berechtigten Ansprüche von Anwohnern nach zum Beispiel Kinderbetreuung adäquat bedienen zu können? Im baldigen Oberbürgermeister-Wahlkampf wird sich die Frage, ob Potsdam über die bestehenden millionenschweren Kredite hinaus Schulden machen sollte, um das Wachstum zu meistern, sicherlich stellen.

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Bericht: Potsdam wächst rasant. Jede Woche ziehen 120 weitere Menschen in die Stadt. Die Tendenz ist steigend. 

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