zum Hauptinhalt
Gartenglück in Potsdam. 900 Kleingärten fehlen momentan schon.

© Andreas Klaer/PNN

Kommentar über Potsdams Kleingartenkonzept: Mehr Grün wagen

Der Verlust des Kleingartens bedeutet oft einen großen Verlust an Lebensqualität - gerade für Potsdamer ohne Eigentum. Deshalb ist das Kleingartenkonzept so wichtig. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jana Haase

Potsdam - Es wirkt wie ein Widerspruch: Potsdam ist laut einer neuen Studie die Grünste der 50 größten deutschen Städte – und braucht perspektivisch doch hunderte neue Kleingärten. Aber grün ist eben nicht gleich grün. Während bei der Studie sicher auch die großen und per Welterbestatus unantastbaren Schlösserparks die Landeshauptstadt so gut dastehen lassen, waren und sind Potsdams Kleingärtner dem Druck der wachsenden Stadt ausgesetzt. Mehrere Anlagen sind in den vergangenen Jahren zugunsten von Wohnhäusern überbaut worden, einige sind aktuell von Räumung bedroht

Die Fläche hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast halbiert 

Zusammen mit dem Bevölkerungswachstum hat das dazu geführt, dass sich die Kleingartenfläche pro Einwohner in den vergangenen 20 Jahren fast halbiert hat. Das ist auch ein Verlust an Lebensqualität für die Potsdamer – vor allem für all jene, die sich Eigentum hier nicht leisten können. Die zunehmend beliebt gewordenen Gemeinschaftsgärten-Projekte allein werden das nicht abfangen können. Im Kleingarten-Ranking des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde sucht man Potsdam schon jetzt vergeblich, hier liegen Berlin, Leipzig und Hamburg vorn. Die Landeshauptstadt kommt nun sogar dem Richtwert der vorgesehenen Mindestfläche nahe – und bei anhaltendem Wachstum wird der Wert unterschritten, wenn nicht aktiv neue Flächen gefunden und die bestehenden gesichert werden. Daher ist das neue Kleingartenkonzept richtig und wichtig.

Zur Startseite