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Kommentar über Potsdam vor der Neonazi-Demo: Gegenprotest für eine menschenfreundliche Gesellschaft

PNN-Redakteur Henri Kramer kommentiert den Aufruf zum Protest gegen eine Neonazi-Demo in Potsdam.

Einmal mehr hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Potsdamer dazu aufgefordert, sich einem Neonazi-Aufmarsch entgegenzustellen. Es geht um den nächsten Sonntag, für den rechte Gruppierungen im Internet zu einer Demonstration am Justizzentrum mobilisieren – um einen sogenannten „Tag der politischen Gefangenen“ abzuhalten. Um wen es sich bei diesen sogenannten Gefangenen handelt, hat Jakobs in seiner Internet-Wochenkolumne klar gestellt. „Konkret geht es dabei um Volksverhetzer*innen und Holocaustleugner*innen“, schreibt das Stadtoberhaupt. Solcher Verharmlosung von Straftaten und der Relativierung der Geschichte müssten die Potsdamer entschieden entgegentreten – Motto: „Für eine menschenfreundliche Gesellschaft ohne Hass und Hetze.“

Schon vielfach hat Jakobs so klar Stellung gegen Rechts bezogen, auch das lokale „Potsdam bekennt Farbe“-Bündnis gegründet und erweitert. Manch einer mag das fast als überzogen ansehen. Doch gerade dieses Gegenhalten der Politik gegen rechte Umtriebe wird in anderen Landstrichen Deutschlands schmerzhaft vermisst. Oft stehen liberal denkende Demokraten ohne Rückendeckung ihrer Kommunen und der politischen Amtsträger da. Dass das in Potsdam in der Ära Jakobs ganz anders ist, stellt einen Wert an sich dar – und sollte jedem Oberbürgermeister-Kandidaten als Vorbild dienen.

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