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Sozial verträglich. Für 165 Wohnungen an der Georg-Hermann-Allee hat die Pro Potsdam gestern Richtfest gefeiert. Drei Viertel von ihnen werden für 5,50 Euro je Quadratmeter vermietet. Visualisierung: Müller Reimann Architekten/Pro Potsdam,

© Andreas Klaer

Kommentar über Neubauten im Bornstedter Feld: Adel verpflichtet

Im Bornstedter Feld sollen sozialverträgliche Wohnungen gebaut werden - das ist gut und richtig. Aber was dort derzeit entsteht, ist ein uniformer Stadtteil. Und den will niemand.

Von Valerie Barsig

Noblesse, also Adligkeit, strahlt laut dem Architekt der zwölfteilige Komplex mit 165 Wohnungen aus, für den die Pro Potsdam gestern Richtfest feierte. Nun, Adel verpflichtet, sagt man. Und Adel verpflichtet zu Klasse – zumindest wenn man nach dem Klischee geht. Und Klasse wiederum zeigen die viereckigen Einheitsbauten an der Georg-Hermann-Allee nicht. Zwar hat man sich Gedanken gemacht, zwischen den Häusern Bäume stehen gelassen und Begrünung geplant. Auch durch das Versetzen der Gebäude hat man dem Ensemble Luftigkeit gegeben.

Die glatten Fassaden kann man aber nur mit den Worten von Volker Härtig, einstiger Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld, kommentieren, der den PNN kürzlich im Interview Rede und Antwort stand: „Man hätte sich mehr Mühe geben müssen.“ Schon wieder steht im Bornstedter Feld eine Fassade, die allen anderen gleicht. Hier streckt sich ein weiterer einfallsloser Kasten dem Himmel entgegen. Potsdam braucht Wohnungen. Und das Bornstedter Feld ist gefragt wie nie. Dass dort auch sozialverträgliche Wohnungen gebaut werden, ist gut und richtig. Aber einen uniformen Stadtteil will niemand.

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Bericht: Die Pro Potsdam will im Bornstedter Feld 165 Wohnungen bis 2019 fertig stellen

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