zum Hauptinhalt

Kommentar über Neonazis im Füchtlingsheim-Wachdienst: Konsequent

Bewohner von Flüchtlingsheimen müssen dem Wachpersonal vertrauen können - auch deshalb haben Neonazis in solchen Berufen ohne erkennbaren Gesinnungswandel nichts zu suchen, meint PNN-Redakteur Henri Kramer.

Solche Schlagzeilen gab es immer einmal wieder in den vergangenen Jahren: Wachmänner in Flüchtlingsheimen, die mit rechten Parolen gegen Asylbewerber hetzten oder Schlimmeres. Nun ist auch ein recht bekannter Potsdamer Neonazi als Wachmann in einer Flüchtlingsunterkunft der Landeshauptstadt eingesetzt worden – und zwar im Wohnungsverbund Staudenhof. Dort sollen nach dem Potsdamer Modell möglichst Einheimische und Flüchtlinge Tür an Tür leben, damit Integration besser gelingen kann.

Dass der neue Betreiber des Heims nun den rechtsextremen Wachmann nach Bürgerhinweisen zügig freigestellt hat, ist nur konsequent: In einem Flüchtlingsheim geht es darum, oftmals traumatisierten Menschen einen sicheren Zufluchtsort zu bieten. Dabei geht es nicht nur um berufliche Qualifikationen, sondern auch um charakterlich notwendigen Voraussetzungen – um nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb des Heims für Sicherheit zu sorgen. Die Bewohner müssen dem Personal vertrauen können. Deswegen haben Neonazis, schon aufgrund ihrer migrantenfeindlichen Einstellung, in einem sensiblen Bereich wie der Flüchtlingshilfe nur nach einem erkennbaren Gesinnungswandel etwas zu suchen. Das dies der neue Heimbetreiber schnell erkannt hat, heißt auch: Die erste Feuerprobe hat er bestanden.

Bericht: Wachmann im Staudenhof entlassen - Neonazi sollte Flüchtlinge schützen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false