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Kommentar über Jugend und Politik: Anfangen!

Es waren nur zehn: zehn Jugendliche von etwa 50 Menschen beim Politik-Talk im Jugendclub 91. War an diesem Dienstagabend ein Problem mit im Raum, mit dem sich die Parteienlandschaft in Deutschland befassen muss? Ja, meint Valerie Barsig in ihrem Kommentar.

Von Valerie Barsig

Es waren nur zehn: zehn Jugendliche von etwa 50 Menschen beim Politik-Talk im Jugendclub 91. War an diesem Dienstagabend ein Problem mit im Raum, mit dem sich die Parteienlandschaft in Deutschland befassen muss? Ja!

Laut Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer finden 62 Prozent der befragten Jugendlichen unter 29, Politik kümmere sich nicht um die Belange der Bürger. Laut der Shell-Jugendstudie denken sogar 69 Prozent der 15 bis 25-Jährigen, dass Politiker sich nicht darum kümmern, was sie denken. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass Jugendliche nicht politikinteressiert sind – im Gegenteil (und auch das belegen die Studien). Aber: Politiker müssen dringend reagieren. Es sind nicht sie oder ihre Parteien, die die Jugendlichen überzeugen.

Selbst wenn die Direktkandidaten mit vielen Jugendlichen diskutieren und diese als interessiert und informiert wahrnehmen, dürfen sie nicht die Augen vor dem Problem verschließen oder es vom Tisch wischen: Die Politik ist unverbindlicher geworden. Die Jugend kennt ihre Politiker nicht mehr, sie binden sich nicht an eine Partei, ihnen geht es um die Themen. Damit müssen Parteien umgehen, sie brauchen Konzepte. Und damit müssen sie jetzt anfangen.

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Bericht: Podiumsdiskussion im Jugendclub 91 mit den Potsdamer Direktkandidaten zur Bundestagswahl: Politik ohne Jugend.

Was sollten Parteien tun, um Jugendliche mehr für Politik zu interessieren? Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema: leserpost@pnn.de

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